Volksfest 825 Jahre: Roth feiert Jubiläum

Kurt Lautensack

Bunte Luftballons wiesen den Besuchern Roths am Wochenende den Weg von der Vorstadt bis zum Sportplatz, dem Festplatz, wo der heutige Römhilder Ortsteil sein Jubiläum feierte.

 
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Der Sportverein TSV Eintracht 04 Roth und der Backhaus- und Brauchtumsverein Roth hatten das Festwochenende, mit dem an die Ersterwähnung des Dörfchens erinnert wurde, initiiert und organisiert. Für zwei Tage war der Sportplatz Treffpunkt bei Sport, Spiel, Musik und Unterhaltung für Groß und Klein, für Alt und Jung. Da ist viel Vorbereitung nötig, erklärte die Sportvereinsvorsitzende Mandy Baumbach. Und dass sich die Arbeit gelohnt hat, davon konnten sich an beiden Tagen zahlreiche Besucher überzeugen.

Den Auftakt gab es am Samstag mit einem Fußball-Turnier von (meist) Freizeit-Fußballern wie den Allstars und dem AS Roth, den Kickern von Traktor Stressenhausen, den Zeilfeldern, die ihre Rother Sportfreunde noch nie im Stich gelassen haben, sowie den „Eingeölten“ aus Eisfeld. Die letztgenannte, doch etwas jüngere Mannschaft, gewann schließlich den Pokal und wie es sich für Gastgeber gehört, waren die Rother Schlusslicht. Doch das sahen die Einheimischen nicht so tragisch, schließlich steht der Spaß am Fußballspielen vorne an. Dass der Spaß nicht fehlte, mag auch die Tatsache untermauern, dass innerhalb des Spielfeldes eine stattliche Eiche steht, „mit der man ganz gut einen Doppelpass spielen kann“, wie ein Spieler meinte. Tatsächlich habe die Eiche schon bei der Anlage des Sportplatzes gestanden und der Baumbestand insgesamt kein Ausweichen zugelassen. So kann eben auch Volkssport sein.

Natürlich hatten sich die Organisatoren auch um die Kinder gesorgt: So hatte das Team der „Offenen Jugendarbeit“ des Landkreises unter der Trägerschaft der Diakonie sein Zelt aufgeschlagen. Mit den Jugendsozialarbeitern Anica Wiedemann, Michael Huebner und Praktikantin Jessica Peuser fühlten sich die Kinder bestens aufgehoben. Wer von den Kindern wollte da nicht ein schönes Tattoo auf dem Arm haben oder den Pinsel in die Hand nehmen, ihre ausgewählte Gipsfigur anzumalen. Auch ein großes Puzzle auf dem Rasen weckte das Interesse. Gleich nebenan hatten die Mitglieder von Sport- und Backhausverein Tombola und Hüpfburg organisiert.

Stimmungsvoll ging es am Sonntag weiter – beim musikalischen Frühschoppen mit den Heldburger Stadtmusikanten, den sich gerade die ältere Generation nicht entgehen ließ. Bei zünftiger Blasmusik kommt schon mal die Lust zum Schunkeln. Um den Sonntagsbraten mit Klößen mussten die Gäste auch nicht bangen.

Ein Highlight des Jubiläums war mit Sicherheit ein großer, wunderbar gestalteter Wandkalender im Format A2 (42x60 Zentimeter), der die Geschichte des Ortes in Wort und Bild auf zwölf Monatsblättern wiedergibt. Er eignet sich beispielsweise gut als Geburtstagskalender, da er nicht die Namen der Wochentage enthält. Für dieses Chronikwerk in Kalenderform gebührt dem ehemaligen Ortschronisten Ronald Wiegler größte Anerkennung.

Mit beigetragen zum Gelingen des Jubiläums-Wochenende haben die Sponsoren. Hier dankt Mandy Baumbach insbesondere Thomas Metz und Ronald Wiegler für die Unterstützung. Das gilt ebenso für die Stadt Römhild, die 400 Euro beisteuerte. Doch werde es noch Diskussionsbedarf geben, so Mandy Baumbach, die als Stadträtin von Römhild auch im Finanzausschuss tätig ist. Dieser habe entgegen einer vereinbarten Richtlinie, für jedes Jahr des Ortes einen Euro zu zahlen – dies wären 825 Euro gewesen – den Betrag einfach gekürzt, während beispielsweise Bedheim oder Westenfeld bei ihren Jubiläen den entsprechenden Betrag erhielten. Das will Mandy Baumbach nicht gelten lassen. Hier werde es also noch Gesprächsbedarf im Stadtrat geben.

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