Viernau/Dietzhausen Spielabsage: War wirklich Corona schuld?

Das Kreisoberliga-Spiel zwischen Dietzhausen und Viernau musste wegen eines Corona-Verdachtsfalls abgesagt werden. Foto: Michael Bauroth

Viernaus Spieler wehrt sich gegen die indirekten Vorwürfe, er sei schuld an der ersten Spielabsage im Fußballkreis.

 
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Viernau/Dietzhausen - Die erste Corona-bedingte Spielabsage im Fußballkreis Rhön-Rennsteig in der Saison 2020/2021 hat hohe Wellen geschlagen. Nachdem die Kreisoberliga-Partie zwischen dem SV Dietzhausen und dem FSV Viernau wegen eines Corona-Verdachtsfalls vorsorglich abgesetzt wurde, zeigt sich wenige Tage nach der Absage ein gänzlich verändertes Bild: Die Begegnung hätte durchaus stattfinden können.

Rückblick: Am Freitagnachmittag wurde die für Samstag geplante Kreisoberliga-Partie des SVD gegen Viernau auf Bitten der Gästemannschaft vom Kreisfußballausschuss (KFA) Rhön-Rennsteig abgesagt, weil das Kind eines Viernauer Spielers am Donnerstag positiv auf Corona getestet wurde - so wie einige andere Kinder der betroffenen Kindertagesstätte auch. Entgegen erster Informationen habe der Viernauer Spieler anschließend aber doch nicht am Mannschaftstraining teilgenommen, wie zunächst von den Vereinsverantwortlichen behauptet wurde.

Das bestätigte der betroffene Spieler am Montag gegenüber Freies Wort . Wie Maik Wedekind versichert, habe er sich sofort nach dem Testergebnis seines Kindes in häusliche Quarantäne begeben. Deshalb sei er auch nicht am vergangenen Donnerstag zum Training erschienen. Wedekind: "Ich hatte in den vergangenen Tagen zu keinem Kontakt, weder zu meinen Mannschaftskollegen noch zu Schülern, weil in Thüringen gerade Herbstferien sind", erklärt der 33-Jährige, der als Lehrer in Steinbach-Hallenberg arbeitet. "Ich bin gerade dabei, meine Quarantäne-Zeit zu absolvieren. Von einem vergeblichen Versuch meinerseits, einen Test beim Gesundheitsamt einzufordern, kann - anders als in der Zeitungsmeldung dargestellt - übrigens auch nicht die Rede sein."

Unklar bleibt, warum der Vereinsvorsitzende des FSV Viernau, Tim Walther, am Freitagnachmittag vergangener Woche dennoch KFA-Chef Hans Hörnlein um eine Spielabsage gebeten hat, wenn es doch keinen Kontakt zur Mannschaft gegeben hat. Walther soll außerdem kurzfristig versucht haben, Tests beim Gesundheitsamt beziehungsweise über eine Hotline in Berlin zu organisieren, erzählt Hans Hörnlein. Doch die Kontaktaufnahme zu den Behörden scheiterte offenbar.

Warum sich aus den Reihen des Vereins nicht nur Spieler Maik Wedekind, sondern noch drei weitere Aktive derzeit in häuslicher Quarantäne befinden, ist ebenfalls noch unbeantwortet.

Um gleich vier mögliche Corona-Fälle sei es bei dem Gespräch am Freitag zwischen Walther und Hörnlein auch nicht gegangen, so Hans Hörnlein am Montag zu Freies Wort . Lediglich eine mögliche Infektion von Maik Wedekind und der scheinbare Kontakt zu den Mitspielern im Training seien die Ursache für die Spielabsage gewesen. Nach Rücksprache mit dem Spielausschuss habe er das Punktspiel abgesagt, sagt Hans Hörnlein, um kein Risiko einzugehen. Denn zum damaligen Zeitpunkt - und mit dem damaligen Wissen - sei eine Infektion der Dietzhäuser Spieler mit dem Coronavirus sehr wahrscheinlich gewesen. tk/kt

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