Viernau „Als Landärztin gehört man zur Familie“

Dr. Katharina Hofmann und ihr junges Team in der Viernauer Praxis in der Bahnhofstraße: Theres Groß, Ilona Schroeder und Karina Engel Foto: /Michael Bauroth

Katharina Hofmann hat in Viernau die Landarztpraxis von Sabine Geier-Nelles übernommen. Keine einfache Aufgabe in dieser Zeit, dafür eine um so wichtigere für die Zukunft der Haseltalgemeinde.

 
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Viernau - Wenn eine Ärztin in den verdienten Ruhestand geht, die, wie Frau Dr. Geier-Nelles, fast drei Jahrzehnte auf dem Dorfe praktiziert hat, bedeutet das stets eine Veränderung für die Patienten. Aber es bedeutet auch eine Beständigkeit für den Ort, die angesichts der medizinischen Versorgung auf dem Lande nicht mehr selbstverständlich ist. Etwas leichter dürfte der Übergang gehen, wenn „die Neue“ ein Eigengewächs aus der Region ist, so wie die gebürtige Unterschönauerin Katharina Hofmann. Rund ein Jahr lang haben die beiden Medizinerinnen den Wechsel vorbereitet.

Medizin hat die heute 40-Jährige, zunächst als Krankenschwester, von der Pike auf kennengelernt. Patienten von Armin Hofmann in Steinbach-Hallenberg, mit dem sie weder verwandt noch verschwägert ist, dürften sie aus der Praxis noch kennen. Schon in den ersten Berufsjahren wächst in ihr die Leidenschaft für den Beruf. Mit 28 Jahren entscheidet sie sich deswegen nochmals für die Schulbank, legt ihr Abitur auf dem zweiten Bildungsweg ab und studiert in Greifswald Medizin. Der Familie wegen kehrt sie nach erfolgreichem Abschluss zurück nach Thüringen, noch während des Studiums werden ihre Zwillinge geboren. Rund drei Jahre lang arbeitet sie im Suhler Klinikum, unter anderem in der Inneren Medizin, der Neurologie und in der Notaufnahme. Ein Pensum, wie sie gerne betont, das sie ohne ihre Familie nicht geschafft hätte und das sie auch jetzt nicht schaffen würde. „Ich bin unheimlich froh, dass sie mir so den Rücken freihalten.“

Denn eine Landärztin sei nicht nur während der Sprechzeiten für ihre Patienten da. Die Nähe zu ihnen sei einfach etwas Anderes, als in der Großstadt und genau das, was sie will, sagt Hofmann, die sich in ihrer Thüringer Heimat verwurzelt fühlt. „Als Landärztin gehört man eben zur Familie“, sagt sie.

Der Praxis in der Bahnhofstraße 8a hat sie eine Frischzellenkur verpasst. Computer in den Behandlungsräumen und moderne Medizintechnik eröffnen ihr und ihrem Team neue Möglichkeiten, von Ultraschall, 24-Stunden-EKG und -Blutdruckmessung bis hin zu Lungenuntersuchungen und Labordiagnostik. Mit Theres Groß, Ilona Schroeder und Karina Engel startet sie außerdem mit einem komplett neuen Team. Ein wenig Eingewöhnungszeit werde das sicher brauchen. Doch fühlen sie sich schon jetzt in der Praxis wohl, die – fast um die Idylle perfekt zu machen – neben einem Bauernhof liegt.

Von Montag bis Freitag ist sie mit ihrem Team täglich, von 8 bis 12 Uhr, vor Ort, außerdem montags, 15 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung am Donnerstag zur selben Zeit. Die restlichen Nachmittage sind den Hausbesuchen vorbehalten, so Hofmann. Termine in der Praxis können Patienten übrigens ganz zeitgemäß über die Internetseite der Praxis vereinbaren.

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