Heftig diskutiert wird auch über Vorwürfe aus der CSU gegen AfD-Politiker, diese würden sich als "geistige Brandstifter" für rechtsextremistische Gewalttaten betätigen. Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen wies die Anschuldigungen zurück und hielt Seehofer sowie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) vor, die Tat parteipolitisch zu instrumentalisieren.
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warf der AfD dagegen vor, Stimmung gegen Juden zu machen. "Die AfD hat sehr viele judenfeindliche Positionen", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Als Beispiel nannte er die Forderung nach einem Verbot des rituellen Schächtens.
Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden hatte B. bei seinem Angriff auf die Synagoge vier Schusswaffen und mehrere Sprengsätze bei sich. Ermittler fanden in Wohnräumen des Tatverdächtigen einen 3D-Drucker, was den Verdacht untermauert, er habe seine Waffen selbst hergestellt.
Wie "Zeit Online" berichtete, bereitete B. seine Taten spätestens seit dem Frühsommer vor. Die vorläufige Auswertung der Geldbewegungen seines Sparkassen-Kontos ergab demnach, dass er Teile des Zubehörs für seine Waffen im Internet kaufte. Unter anderem soll er im Mai Material für einen 3D-Drucker erworben haben.
In einem Zimmer des 27-Jährigen wurden mehrere Zettel mit der Aufschrift "Niete" gefunden. Die Behörden vermuten, B. habe mit den Durchsuchungen gerechnet und damit die Polizei verhöhnen wollen.
Das mutmaßliche Tätervideo: Protokoll des Attentats in Halle