Smarte Investition spart Energie

Das Handy hat Hans-Joachim Peter immer dabei. Selbst im Urlaub in der Toskana schaltet er nicht ab, sondern überprüft, was sich Zuhause tut. „Es war zu warm in den Räumen, da habe ich einfach die Heizung runtergedreht“, sagt der 67-Jährige. Dafür musste er den Platz unter der italienischen Sonne aber nicht verlassen. Möglich macht das die smarte Steuerung seiner Heizkörper. Er ist sich sicher, dass er damit ordentlich Energie sparen kann. Wissen, das in diesen Zeiten besonders wertvoll ist. Der Struth-Helmershofer will es aber nicht für sich behalten, sondern vermittelt es Interessierten in der kommenden Woche in einem Kurs in der Zella-Mehliser Volkshochschule.

Acht Thermostate hat Hans-Joachim Peter an seinen Heizkörpern angebaut und steuert sie über eine spezielle Handy-App übers heimische WLAN an. Klingt kompliziert. „Ist es aber nicht“, versichert der Elektrotechnik-Ingenieur. „Man muss weder Klempner noch ITler sein“, sagt er.

Seit Jahren schon führt Hans-Joachim Peter Leute an die Möglichkeiten einer smarten Welt heran – sei es in VHS-Kursen von Zella-Mehlis bis Meiningen oder in digitalen Cafés. Denn das Vorurteil, wonach sich Ältere nicht mehr herantrauten an Handy und Co. wolle er entkräften. Er lehrt alles, was er weiß – von den Grundlagen der Handynutzung bis zum Arbeiten mit Apps, die helfen, das Zuhause sicher zu machen oder Strom zu sparen.

Angefangen habe er mit einem Sprachassistenten, der die Musikanlage steuerte, erzählt der Kursleiter. Das ist nicht das einzige, was die digitalen Helfer können. Darüber ließen sich etwa elektrische Rollläden bedienen oder der Fernseher an- und ausschalten, wenn man im Urlaub sei. Man könne sogar Sensoren in den Beeten unterbringen, die die Feuchtigkeit der Erde prüften und gegebenenfalls für Wassernachschub sorgen, nennt Hans-Joachim Peter weitere Beispiele.

Seit der Energie-Krise ist es vor allem die Anwendung von Stromspar-Apps, mit denen er die Leute abholen könne. „Alles, was man damit macht, macht sich sofort im Geldbeutel bemerkbar“, sagt er.

Egal, wie alt die Heizung ist

Seine 30 Jahre alte Ölheizung habe er erst vor Kurzem smart gemacht. „Das geht auch mit Fußbodenheizungen und allen anderen Heizkörpern, selbst, wenn sie schon etliche Jahre alt sind “, versichert der Experte. Er habe ein Heizprofil angelegt, das er nun über die Zeit anpassen werde. Morgens und abends soll das Badezimmer beispielsweise warm sein, am Tag werde es kaum über 15 Grad geheizt, schildert er. Auch die Wohnräume sind kalt, wenn niemand zu Hause ist. „Kommt man aber früher aus dem Urlaub zurück, kann man schon mal aus der Ferne alles hochheizen“, sagt Hans-Joachim Peter. Gut 500 Euro habe er investieren müssen in die zusätzliche Ausstattung, doch der Kursleiter ist sich sicher, dass es sich am Ende auf der Rechnung für Heizöl und für Strom bemerkbar mache. Denn auch seine Lampen ließen sich praktisch übers Handy ausschalten, falls er vergessen habe, eine zu löschen.

Um noch mehr Energie zu sparen, gebe es außerdem Fensterkontakte, die die Heizungen sofort ausschalteten, wenn gelüftet werde. „Wenn man das einmal eingerichtet hat, funktioniert es ganz automatisch, ohne, dass man davon etwas merkt“, sagt er. Weitere Sensoren reagierten, wenn beispielsweise der Holzofen für genug Wärme sorge. Auch dann würde die Ölheizung abgeschaltet.

• Der Kurs Smart Home – Energie sparen durch intelligente Heizungs- und Lichtsteuerung findet am Mittwoch, 19. Oktober, ab 17 Uhr in der VHS in Zella-Mehlis statt. Eine schriftliche Anmeldungen ist erforderlich über www.vhs-sm.de, per E-Mail an anmeldung-zm@vhs-sm.de und in der VHS-Außenstelle Zella-Mehlis, Sommerauweg 27.

• Der nächste Kurs von Hans-Joachim Peter zum Thema Sicherheit und Kontrolle für das Zuhause startet am 26. Oktober, 17 Uhr, in der Zella-Mehliser VHS. Ziel dieses Kurses ist es, Kameratechnik und Sonstiges zur Kontrolle des Zuhauses kennenzulernen.