VG Wasungen-Amt Sand VG-Umlage bei 150 Euro gedeckelt

Im Erdgeschoss des Wasunger Rathauses plante die Verwaltungsgemeinschaft Wasungen – Amt Sand in den ehemaligen Räumlichkeiten der Sparkasse ein Bürgerbüro Foto: Oliver Benkert

150 Euro bezahlen die vier Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen - Amt Sand im kommenden Jahr pro Einwohner und Jahr für die Verwaltung.Das hat die Gemeinschaftsversammlung mit dem VG-Haushaltsplan jetzt beschlossen.

 
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Wasungen, Schwallungen, Friedelshausen und Mehmels zählen zur Verwaltungsgemeinschaft (VG) Wasungen – Amt Sand. Die Vertreter aus Friedelshausen hatten sich entschuldigt, als die Gemeinschaftsversammlung in Eckardts zusammentrat, um den Haushaltsplan der VG zu verabschieden. Die Eckardtser erwiesen sich als gute Gastgeber und hatten den Kultursaal ordentlich geheizt, dennoch legte Gemeinschaftsvorsitzender Thomas Kästner im öffentlichen Teil ein zügiges Tempo vor. In einer halben Stunde waren die Formalien erledigt, ein Beschluss vom März aufgehoben (wir berichteten) und der neue Finanzplan verabschiedet.

Es war der dritte VG-Etat, den Kästner der Versammlung vorstellte. Zweimal tat er dies in seiner Funktion als stellvertretender, aber amtierender Vorsitzender, nun erstmals in seinem neuen Amt als ehrenamtlicher VG-Vorsitzender. Zu diesem Modell hatten sich die vier Kommunen nach langem Zögern in diesem Jahr entschlossen. Vor allem die Schwallunger hatten ursprünglich mal für die Besetzung des Postens mit einer hauptamtlichen Kraft plädiert, auch wenn das alle vier Kommunen wesentlich mehr gekostet hätte. Das änderte sich mit dem Bürgermeisterwechsel im Ort. Dass sich die Gemeinschaftsversammlung dann doch für die Ehrenamtsvariante entschieden und mit dem Wasunger Bürgermeister die einzig mögliche Person damit beauftragt hat, habe „zur Stabilisierung des Haushalts beigetragen“, sagte Kästner.

Mit dem Haushalt für 2023 werde ein neuer Rekord erreicht. Er besitzt ein Volumen von knapp 2,23 Millionen Euro – so viel wie noch nie. Der größere Teil entfällt bei einer Verwaltungsgemeinschaft naturgemäß auf den Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Einnahmen und Ausgaben verbucht werden. Er hat im kommenden Jahr ein Volumen von 1,95 Millionen Euro, was vor allem an den Personalkosten in Höhe von gut 1,58 Millionen Euro liegt. Man habe bei dem aktuellen Finanzplan eine Tarifsteigerung in Höhe von fünf Prozent mit eingerechnet, sagte VG-Kämmerin Lisa Reglin.

VG will Bürgerbüro einrichten

Um die Verwaltungsumlage dennoch bei 150 Euro deckeln zu können, wendet die Kämmerei einen Kniff an. Sie greift in das VG-Sparschwein namens Rücklage, entnimmt 274 000 Euro, macht daraus einen Vermögenshaushalt und schiebt davon 223 000 Euro in den Verwaltungshaushalt. Dort hilft das Geld, das Personal zu bezahlen. Die verbleibenden 50 000 Euro im Vermögenshaushalt kann die VG investieren. Für 20 000 Euro will sie ein Bürgerbüro einrichten, es ist das größte Vorhaben im neuen Jahr. Außerdem will man Technik für die Verwaltung anschaffen, ein Computerprogramm umstellen und eventuell höhenverstellbare Schreibtische kaufen.

Die VG hat zum Jahresende keine Schulden, und „das soll so bleiben“, sagte Kästner. Die Rücklagen werden bis Ende 2023 auf rund 76 000 Euro schrumpfen.

Ins Sparschwein zu greifen, war eine Möglichkeit, die Umlage pro Einwohner relativ niedrig zu halten. Geplant waren eigentlich 177 Euro pro Kopf. Doch als Wasunger Bürgermeister sei er ja nicht der einzige, der sieht, „dass uns in den Kommunen der Verwaltungshaushalt um die Ohren fliegt“, kommentierte Kästner.

In den kommenden Jahren wird die Umlage dann teurer, zumindest steht es so im Finanzplan. 2024 sollen es 180,46 Euro pro Einwohner sein, 2025 184,10 Euro und 2026 187,71 Euro. Die Gemeinschaftsversammlung beschloss den Haushaltsplan wie auch den dazugehörigen Finanzplan einstimmig.

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