VG Feldstein Schnell, schneller, Glasfaser

Wolfgang Swietek
Sie vollziehen den symbolischen Start für den Glasfaseranschluss (von links): der Ortsteilbürgermeister von Tachbach , Stefan Kupfer, die Veraltungsgemeinschaftsvorsitzende Dagmar Dummer und der Geschäftsführer der Thüringer Netkom, Hendrik Westendorff. Foto: Wolfgang S/wietek

Die Verwaltungsgemeinschaft Feldstein hat mit dem symbolischen Lichtfest den Bau eines großflächigen Glasfasernetzes abgeschlossen. Wer ist nun angeschlossen und was hat das Projekt gekostet?

 
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Schnelles Internet, wer möchte das heutzutage nicht haben? Doch der Ausbau im ländlichen Raum ist gerade in einem Flächenlandkreis wie Hildburghausen anspruchsvoll und kostenintensiv. Ohne Fördermittel könnten sich manche Gemeinden ein solches Projekt nicht leisten, mitunter wären selbst die Eigenmittel schwer aufzubringen. Darauf haben Bund und Land reagiert und beispielsweise das Projektgebiet mit 13 Gemeinden des Antragstellers Verwaltungsgemeinschaft Feldstein mit finalen Förderbescheiden in der Gesamthöhe der aufzubringenden Kosten von fast 4,4 Millionen Euro – circa 3,1 Millionen Bundes- und circa 1,3 Millionen Landesmittel – unterstützt. Die Bescheide waren im Dezember 2019 eingetroffen.

Später hatte Dagmar Dummer, die Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft, dann den Vertrag mit der Thüringer Netkom unterzeichnet, die das wirtschaftlichste Angebot unterbreitet hatte. „Mit dem Förderprogramm werden bestehende Versorgungslücken geschlossen, bei denen sich ein eigenwirtschaftlicher Ausbau für die Telekommunikationsunternehmen auf Grund der zu hohen Kosten nicht lohnt“, hatte Dagmar Dummer damals gesagt. Innerhalb von gut zwei Jahren hatte das Unternehmen die Gemeinden mit Glasfaser versorgt. Jetzt erfolgte mit einem symbolischen Lichtfest der offizielle Startschuss. In den Genuss der schnellen Datenleitung sind die Kunden bereits zuvor gekommen.

104 Kilometer neue Leitungen

Der Ortsteilbürgermeister von Tachbach und erste Beigeordnete der Stadt Themar, Stefan Kupfer, die Verwaltungsgemeinschaftsvorsitzende Dagmar Dummer und der Geschäftsführer der Thüringer Netkom, Hendrik Westendorff, schlossen symbolisch einen Stecker an eine Weltkugel an, um die bereits in Betrieb befindlichen Anschlüssen freizugeben. 104 Kilometer Glasfaserleitungen hat die Netkom verlegt. „Jetzt verfügen diese Orte und Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft über Highspeed-Internet auf Glasfaserbasis mit Direktanschlüssen in jedes Gebäude“, sagte Westendorff. „Rund 270 Haushalte, 42 Unternehmen und Gewerbebetriebe sowie zwei Schulen sind planmäßig für die Glasfaseranschlüsse zugeschaltet. Alle neuen Anschlüsse werden dabei von der Thüringer Netkom als Glasfaserverbindungen direkt in die Gebäude und Wohnungen gelegt.“ Alte Kupfer/DSL-Technik komme im Zuge des Erschließungsprojektes ausdrücklich nicht mehr zum Einsatz. Damit seien auch für Privatkunden Bandbreiten bis ein Gigabit pro Sekunde verfügbar. Für die 104 Kilometer Glasfaserkabel waren nach Wesetendorffs Angaben insgesamt 54 Kilometer Tiefbau- und Schachtarbeiten erforderlich. Zudem konnte an verschiedenen Stellen bereits vorhandenes Leerrohr genutzt werden.

Die Thüringer Netkom GmbH ist der Telekommunikationsdienstleister der Thüringer Energie AG. Das inzwischen in Erfurt ansässige Unternehmen verfügt über ein hochmodernes Glasfasernetz von über 6600 Kilometern Länge mit mehr als 200 000 Faserkilometern. Damit betreibt die Thüringer Netkom nach der Deutschen Telekom das zweitgrößte Festnetz in Thüringen. Genutzt wird dieses leistungsfähige Netz nicht nur zur Überwachung und Steuerung des Thüringer Strom- und Erdgasnetzes, sondern auch zur schnellen Datenübertragung – etwa für große Internet-Anbieter oder auch Thüringer Universitäten und Wirtschaftsunternehmen. Zudem ist das Unternehmen verstärkt im Privat- und Endkundenbereich aktiv, und bietet dort Breitbandanschlüsse mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde an.

Von Ahlstädt bis Wachenbrunn

13 Gemeinden profitieren
Das von der Förderung betroffene Projektgebiet umfasst folgende Gemeinden: Ahlstädt, Bischofrod/Keulrod, Grub, Grimmelshausen, Henfstädt, Kloster Veßra/Neuhof, Lengfeld, Oberstadt, Marisfeld, Reurieth, Schmeheim, St. Bernhardt sowie die Stadt Themar inklusive ihrer Ortsteile Wachenbrunn und Tachbach.

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