Verlosung Walk & Talk mit Bernd Stelter

Berit Richter
Bernd Stelter kommt am 12. April nach Arnstadt. Foto: /Oliver Berg/dpa

Fünf Leser können am 12. April mit Comedian Bernd Stelter in Arnstadt spazieren gehen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Bernd Stelter erblickte 1961 in Unna das Licht der Welt. In den 1980er Jahren machte er als Musiker und Moderator auf sich aufmerksam. Gut zehn Jahre später zog es ihn dann vor die Kamera. Hier sorgte er vor allen Dingen als Mitglied der Sendung „7 Tage, 7 Köpfe“ für große Lacher. In dieser Zeit begann er auch, im Kölner Karneval aktiv zu werden. Diese Fülle an Engagements macht es äußerst schwierig, diesen Mann in eine Genre-Schublade zu stecken. Nur eins steht fest: Bernd Stelter ist in all seinen Programmen immer authentisch, witzig und sympathisch. Bevor er am 12. April um 19.30 Uhr im Arnstädter Theater auftritt, möchte er Sie, liebe Leserinnen und Leser, persönlich kennenlernen, bei einem Walk & Talk. Was Sie dabei erwartet, verrät er im Interview.

Man kennt ein Meet & Greet, aber was ist ein Walk & Talk?

Bernd Stelter: Meet & Greet ist ein bisschen langweilig, finde ich. Man trifft sich mit Leuten in der Pause auf ein Gläschen Sekt, hat nicht so viel Zeit, macht ein Foto und dann war es das. Das fand ich immer schon schade. Vor zwei Jahren, während der Coronapandemie, habe ich mir angewöhnt, jeden Tag 10 000 Schritte zu gehen. Dafür habe ich mir eine App heruntergeladen. Egal, wo ich bin, ich gehe überall. Da habe ich mir gesagt, warum soll ich allein gehen? Und hatte so die Idee, statt ein Gläschen Sekt in der Pause lieber ein schönes Ründchen am Nachmittag zu verlosen. Ich gehe mit ein paar Leuten eine schöne Strecke ab. Man hat Zeit, sich zu unterhalten. Das ist ein ganz anderes Erlebnis, als wenn man mal schnell fünf Minuten in die Garderobe kommt.

Sie so direkt zu erleben, das kommt bei Ihren Fans sicher gut an?

Ich habe es jetzt vier- oder fünfmal gemacht und die Leute waren immer begeistert. Kürzlich war ich in Salzgitter. Von fünf Frauen hieß eine Birgit und vier Heike. Man erfährt mehr von den Leuten und sie erfahren mehr von mir. Abgesehen davon, wer das mitgemacht hat, hat sich für den Tag genug bewegt.

Wie suchen Sie Ihre Strecken aus?

Ich nutze eine App, die mir Routen vorschlägt. Ich sage aber auch, wenn jemand eine schöne Runde vorschlägt, dann gehen wir die. Ich schaue immer, dass es so sechs Kilometer sind. Dann sind wie etwa eine Stunde 20 Minuten unterwegs. Wir wollen ja keinen Sport machen, wir wollen uns in Ruhe unterhalten.

Erwarten Sie, dass die Teilnehmenden Ihnen etwas über die jeweilige Stadt erzählen? Oder über welche Themen reden Sie sonst?

Das ergibt sich einfach. Wenn jemand dabei ist, der mir etwas über die Geschichte von Arnstadt erzählen will, freue ich mich. Wenn jemand mir erzählen will, dass er gestern mit seinem Hund beim Tierarzt war, freue ich mich auch. Früher bin ich ins Hotel gefahren, habe drei Stunden gewartet, dann war Soundcheck, Essen, Auftritt, Schlafen, am nächsten Morgen abreisen ohne die jeweilige Stadt richtig gesehen zu haben. Jetzt sehe ich die Umgebung, wenn ich unterwegs bin. Wenn man geht sieht man mehr als wenn man jogged. Weil man aufrecht geht, man schaut nach vorn nicht auf den Boden. Früher habe ich beim Gehen Hörbücher gehört, jetzt will ich die Vögel hören. Das Ganze ist ein großer Gewinn für mich. Ich freue mich darauf, wenn mir die Leute schöne Sachen über Arnstadt oder über sich erzählen.

Waren Sie schon einmal in Arnstadt?

Ich war einmal in der Stadthalle, aber ich freue mich tierisch, jetzt im Theater aufzutreten. Das sieht so toll aus und es wird rappelvoll werden. Es wird ein toller Abend werden. Eine große, moderne Halle kann viel, aber ein schönes Theater hat eine ganz andere Atmosphäre. Gerade in dieser Zeit müssen wir rausgehen ins Theater, sonst gehen die Pleite und das wäre doof. Dann ginge ein ganz großes Stück Kultur verloren. Also ich freue mich, dass ich im schönen, kleinen Theater spielen kann.

Was erwartet das Publikum dort?

Das Programm heißt „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!“ Das bedeutet, freut euch nicht immer nur aufs Wochenende, sondern genießt jeden Tag. Ein Satz, den ich den Leuten immer mitgebe: Glück ist kein Zustand, das sind viele kleine Momente. Diese müssen wir einsammeln, dann werden wir zufriedene Menschen werden. Wenn etwas Schönes passiert, stehen bleiben und kucken. Wenn ich Menschen wiedertreffe und die erzählen mir dann: Mir ist das und das passiert, den Moment habe ich sofort eingepackt und in die Hosentasche gesteckt, dann ist das toll. Die Leute nehmen was mit aus meinem Programm und das ist großartig.

Bei all den Krisen unserer Zeit, wie schwer ist es da, noch lustig zu sein?

In meinem Lied vom Clown geht es darum, was macht man, wenn man wie ich von Beruf Clown ist, aber die Welt gerade so blöde ist. Doch Lachen muss erlaubt bleiben. Wenn wir nicht mehr lachen, dann ist es vorbei. Wir können nicht nur weiterhin lachen, wir müssen weiter lachen. Wenn wir nicht mehr Lachen verlieren wir alle Kraft. Was mir wichtig ist, dass so ein Abend nicht nur lustig ist. Als ich 30 oder 40 war, da konnte man einen Witz nach dem anderen machen. Aber ich bin keine 30 mehr, ich kann jetzt nicht mehr den Humor präsentieren wie vor 30 Jahren. Deshalb muss das Publikum auch mal eine Gänsehaut kriegen, muss es auch mal leise werden. Mein Mentor Rudi Carrell hat immer gesagt, wenn man dem Publikum einen schönen Abend bereiten will, bringt man es zum Lachen, wenn man einen tollen Abend bereiten will, bringt man es zum Lachen und Weinen. Das möchte ich tun.

Man kennt Sie im Karneval für ihre Parodien bekannter Lieder. Was ist zuerst da, der Text zu dem Sie eine passende Melodie suchen oder das Lied, das Sie parodieren möchten?

Sowohl als auch. Normalerweise wenn ich eine Parodie mache, dann muss das Lied, zu dem ich sie machen will, irgendwie in meinem Kopf sein. Ich weiß aber auch, welche Themen ich ansprechen will. „Sweet Caroline“ wollte ich dieses Jahr unbedingt machen, weil DJ Ötzi so eine lustige Version davon gemacht hat. Bei meinen eigenen Liedern für meine Kabarettprogramme schreibe ich erst den Text, dann setze ich mich ans Klavier und komponiere. Ich bin ein großer Fan von vielen Akkorden. Ich möchte nicht nur drei Akkorde haben, das ist mir zu wenig. Deshalb komponiere ich auch am Klavier und nicht auf der Gitarre.

Zum Abschluss: Arnstadt ist bekannt für Bach, Bier und Bratwurst. Was bedeuten die drei Dinge Bernd Stelter?

Alle drei sind ganz wunderbar. Bach kommt natürlich im Programm vor. Mehr verrate ich da nicht. Bier ist schon immer ein spannendes Thema gewesen, obwohl ich selber eher beim Wein bin, aber auch ein schönes Frischgezaptes genießen kann. Bratwurst ist DAS Thema. Wenn ich nach Thüringen fahre, von der Autobahn runterkomme und da steht ein Schild „Thüringer Bratwurst“, komme ich nicht daran vorbei, auch wenn es nur ein Grill vor einer kleinen Holzhütte ist. Und ich muss verdammt aufpassen, dass ich im nächsten Ort nicht gleich wieder anhalte. Ich ziehe Thüringer Bratwurst jedem Steak vor.

Freies Wort verlost fünf Karten
für den Walk & Talk mit Bernd Stelter. Wer sein Glück versuchen möchte, schreibt bis Montag, 10. April, eine E-Mail an: lokal.ilmenau@freies-wort.de mit dem Stichwort. „Bernd Stelter“. Bitte den vollständigen Namen, Ihre Anschrift sowie eine Telefonnummer für eventuelle Rückfragen nicht vergessen. Die Gewinner werden ausgelost. Der Spaziergang beginnt am 12. April, 14 Uhr in Arnstadt. Den genauen Treffpunkt teilen wir den Gewinnern per E-Mail mit. Wir wünschen Ihnen viel Glück!

Bilder