Zur Sportstadt wird Meiningen wieder am 2. Juni, wenn der 2. Velo Grand Prix, organisiert vom Gute-Laune-Sportverein, die Radsportfans einlädt zu einem Jedermann- und Hobbyrennen durch die Rhön. Nachts steht der Herzog-Georg-Lauf in Meiningen an und tags darauf das 30. Meininger Radrennen des RSV Blau-Weiß Meiningen 1983 für Nachwuchssportler.
Das letzte Juni-Wochenende hat es noch einmal richtig in sich. Da holt am 25. und 26. Juni der Simson-Sandhasen-Verein sein 6. Simson-Sandhasen-Treffen nach, laden der Meininger Tierschutzverein, der Schäferhundeverein und der Hundesportverein zu ihrem 3. Tiererlebnistag auf den Rohrer Berg ein, wird im Volkshaus die Zumba-Party veranstaltet und gibt das Meininger Theater am 24. und 25. Juni zwei „Symphonic Pops“-Konzerte im Schlosspark.
Juli
Und damit wäre nun der 3. Kultursommer herangerückt. Die Veranstaltungsreihe an den Juliwochenenden in Zusammenarbeit des Fachbereichs Kultur mit dem Musiker Florian Winkel, war 2020 aus der Not heraus entstanden, um wieder etwas Leben in die Stadt zu bringen und um Gastronomen, regionale Künstler und Veranstalter zu unterstützen. Mehrere Gastwirte beteiligten sich, Musiker peppten die Biergärten-Atmosphäre auf und das Publikum nahm das dankbar und begeistert an. Das Auftaktwochenende wurde ein wenig zum Stadtfest-Ersatz, Hütesessen inbegriffen. 2021 beteiligten sich sogar noch mehr Lokalitäten am Kultursommer und der Stadt gelang es, über den Landkreis ein Kulturförderprogramm anzuzapfen. Die Resonanz auf das Angebot war bei Akteuren und Gästen so gut und der Wunsch nach Fortsetzung so groß, dass sich der Kultursommer nun fest zu etablieren scheint. Er füllt den ereignisarmen Juli, während der August dem Sommerkulturfestival Grasgrün gehört.
Cornelia Kraffzick, Geschäftsbereichsleiterin Bürgerdienste im Rathaus, hält es deshalb für angebracht, sich namens der Stadt bei den Gastronomen, Künstlern und der Veranstaltungsbranche zu bedanken für vier, fünf Sommerwochen mit guter Unterhaltung für die Stadtgäste. Fünf Juli-Wochenenden sind es bei der dritten Kultursommer-Ausgabe. „Wir beleben die Innenstadt, geben regionalen Musikern Auftrittsmöglichkeiten und den Leuten die Möglichkeit, rauszugehen und zu feiern. Alles ohne Eintritt und unter freiem Himmel. Es sind ja immer noch viele ängstlich, wenn sie auf Menschenmengen treffen. Beim Kultursommer haben wir eine Win-win-win-Situation, wohin man schaut. Es gab keine Beschwerden – so etwas ist wirklich selten“, freut sich Frank Heinecke vom Fachbereich Kultur über den Erfolg.
Stadtfest-Alternative
Das erste Wochenende wird wieder deutliche Anklänge an das Hütesfest aufweisen, im Unterschied zum Stadtfest aber kein Eintritt erhoben. An diesem Freitag und Samstag darf die Musik im Freien auch bis 24 Uhr spielen, an den folgenden Wochenenden bis 22 Uhr. Einige Stadtfest-Elemente – wie die Eröffnungsfeier auf dem Töpfemarkt am Freitag, 1. Juli, und das Hütesessen am 3. Juli – lassen sich wiedererkennen. Eine einzigartige Musikvorstellung wollen am Freitagabend die Meiningen All Stars geben – eine Formation aus Theatersängern, Bands der Region, Rhythmusgruppe und Bläsersatz – die es nur für zwei Stunden an diesem einen Abend gibt. Sie werden Pop, Rock, Soul und auch ein bisschen Klassik mixen. „Da ist fast alles dabei, was in der Region Rang und Namen hat. Das wird richtig knallen“, ist Frank Heinecke überzeugt. An den Gaststätten steigen weitere Musiker mit ins Festgeschehen ein. Samstagnachmittag wartet dann ein Kinderprogramm auf die Jüngsten und am Abend steht mit „Hiss“ eine außergewöhnliche Musikgruppe auf der Marktbühne, die mit Polka’n’Roll selbst Nichttänzer in Bewegung bringen kann. Einige regionale Bands musizieren wieder an den Biergärten der Innenstadt. In den Sonntag wird mit einem Freiluft-Gottesdienst an der Stadtkirche gestartet. Kurz vor dem Mittagessen erklingt Blasmusik am Markt. Und auch wenn die Besucher weiter ohne das szenische Hütesritual ausgekommen müssen – auf ihre Hütes brauchen sie nicht zu verzichten. Die gibt es beispielsweise am Markt, am Töpfemarkt und in Regie des Köchevereins vor dem Schloss, begleitet jeweils von Musik.
Statt im Stadtfestumzug können sich die Vereine an diesem „Tag der Vereine“ im Stadtzentrum präsentieren beziehungsweise die Sportvereine im Schlosspark beim Werra-Bade-Spaß mit Entenrennen, Torwand, Seilrutsche, Hüpfburg und so weiter. Die Marktbühne gehört am Nachmittag erst den Tanzgruppen, dann einigen Musikschul-Ensembles. Der Tag der Vereine war übrigens eine Idee des Kultur- und Sozialausschusses, da viele Vereine unter der Pandemie gelitten und Mitglieder verloren haben.
An jedem weiteren Freitag und Samstag werden im Juli drei, vier Musikangebote an den Freisitzen der Gaststätten und auf der Marktbühne zum Verweilen einladen.
Der Kultursommer ist aber noch nicht alles im Juli. Etwas Besonderes haben – beginnend am 1. des Monats – die Henneberger zu bieten. Auf der Henneburg wird der SAT-Förderverein in diesem Jahr sein neues Stück „Die weiße Frau“ aufführen. Das Amateurtheater ist für opulente historische Kostüme und Klänge bekannt – das Publikum bekommt also einiges für Augen und Ohren geboten, erst recht vor der Kulisse der Burgruine.
Über den ganzen Juli hinweg und auch noch im August öffnet zudem die Stadtkirche meist mittwochs für alle Konzertfreunde anlässlich des Meininger Orgelsommers. Am 9. und 10. Juli hofft der Schwimmverein Wasserfreunde wieder auf starke Beteiligung beim 24-Stunden-Schwimmen. Auch die evangelische Kirchgemeinde wünscht sich für ihr MarktPicknick am 15. Juli viele Teilnehmer, von denen wieder jeder etwas zum gemeinsamen Mahl beisteuern sollte. Eine Frühlingslese-Veranstaltung wird am 23. Juli im Volkshaus nachgeholt. Der charismatische Schauspieler Hans-Martin Stier kommt dazu mit seiner Band, in deren Liedern Seefahrtsromantik à la Santiano mitschwingt.
In der Stadtmitte endet der Kultursommer-Veranstaltungsreigen im Juli – mit dem traditionellen Oldtimertreffen am 30. Juli. Am Abend stehen dann die Zeichen schon auf Grasgrün bei einem Konzert der lettischen À-cappella-Band Latvian Voices im Schlosshof. Am Monatsletzten ist in der Meininger Stadtkirche das Trio Tango Transit mit seinem „German Songbook“ zu erleben – drei virtuose Instrumentalisten in ungewöhnlicher Akkordeon-Kontrabass-Schlagzeug-Besetzung mit unterschiedlichen Musikstilen von Klassik über Blues und Cajun bis Funk und Drum’n’Bass. Insgesamt kommt Grasgrün in diesem Jahr etwas jazziger daher als üblich.
August
Ab da bietet vier Wochen lang die Schlosshofbühne in gewohnter Weise das Konzertpodium – am 5. August für den gefeierten Jazzchor Freiburg feat. Joo Kraus (Trompete), am 6. August mit dem Duo Marie Spaeman (Gesang, Cello)/ Christian Bakanic (Akkordeon), das für die richtige Musik zu lauen Sommernächten sorgt, und am 12. August mit der verrückten Schweizer Band „Hildegard lernt fliegen“. Zu den namhaftesten Künstlern gehört Rainbirds-Frontfrau Katharina Franck, deren großer Hit „Blueprint“ bis heute im Radio läuft. Sie singt am 13. August in Meiningen.
Für die Sommerfilmnächte wurden diesmal die Abende vom 17. bis 20. August ausgewählt. Freuen dürfen sich die Cineasten auf „The Ice Road“, „Contra“, „Monsieur Claude und sein großes Fest“ und „Wunderschön“. Das Abschlusskonzert von Grasgrün, präsentiert unter anderem vom Meininger Tageblatt, bestreitet die Band Dota, deren Sängerin und Songschreiberin auch schon als deutsche Joni Mitchell bezeichnet wurde und viele Geschichten zu erzählen hat, am 28. August.
Dann ist da noch am 25. und 26. August die Deutschland-Tour der Radprofis, die wahrscheinlich alles übertrumpfen wird, was Meiningen bei bisherigen großen Sportereignissen erlebt hat. Und auch die beliebte Kinderstadt Tiberanda bekommt wieder ihren Platz eingeräumt – vom 15. bis 20. August am Theatermuseum.
Herbst-Aussichten
Um es kurz zu machen: das letzte Jahresdrittel macht mit einer ähnlichen Veranstaltungsdichte weiter. Erwähnt seien nur die herausragendsten Termine. Allen voran das große Konzert am Autohaus Ehrhardt am 10. September mit Sänger und Songwriter Johannes Oerding, der gerade in der aktuellen Staffel von „Sing mein Song – das Tauschkonzert“ bei Vox zu erleben ist. Erwähnen darf man auch die Parkwelten (2. bis 4. September) im Schlosspark, die AC/DC-Coverband Crayfish (17. September) und den Kleinkunsttage-Nachholtermin mit Sänger und Comedian Rainald Grebe (23. September) – beides im Volkshaus. Fortsetzen lässt sich die Aufzählung (alles im Volkshaus) mit Olaf Schubert (17. September und 17. Dezember), Ben Becker (7. Oktober), der Coverband Letz Zep (8. Oktober), der À-cappella-Gruppe Queen’s Six (22. Oktober), der Cover-Show Grönemeyer trifft Westernhagen (29. Oktober), den Sängerinnen Inka (30. Oktober), Ute Freudenberg (18. November) und Stefanie Hertel (12. Dezember), der Rockgruppe Nazareth (10. Dezember) und den Kleinkunsttage-Nachholveranstaltungen „Eberhofer unterwegs“ (13. November) und Irish Folk Festival (27. November).
(Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Änderungen bleiben den Veranstaltern vorbehalten.)