Rosen für alle Sinne

Mutter Natur lässt sich nicht berechnen. „Eigentlich habe ich meine Veranstaltungen ja darauf ausgelegt, dass unsere Rosen im Juni in voller Blüte stehen. Aber aufgrund der Wärme der letzten Tage werden sie wahrscheinlich eher ihre Knospen öffnen“, sagt Antje Kochlett, Inhaberin des Rosenhofes in Holzhausen. Täglich schaut sie nun nach ihren Damaszenerrosen und sieht jeden Tag mehr Knospen. Schon in wenigen Tagen könnten die ersten Blüten blühen und die Erntehelfer anrücken.

Dann beginnt auf dem Rosenhof die Erntezeit und bald auch die Veranstaltungszeit. „Wir feiern in diesem Jahr bereits unser fünfjähriges Bestehen“, erzählt die junge Frau. Mit 2000 Stöcken der Damaszener-Rose hat die Diplom-Ingenieurin für Gartenbau, die in Plaue lebt, im März 2017 angefangen. Diese Rosensorte enthält die meisten ätherische Öle und ist damit am besten für die Verarbeitung geeignet.

Mittlerweile sind nicht nur etliche weitere Rosenstöcke, auch anderer Sorten, Quittenbäume und weitere Pflanzen dazugekommen, mittlerweile hat sich vor allem Antje Kochlett auch einen guten Ruf erarbeitet. Im letzten Jahr war ihr Rosenhof Außenstandort der Bundesgartenschau. Auf zahlreichen Märkten und Festen ist sie mit ihren Produkten präsent, so zum Beispiel am 14. August beim Kräutermarkt in Großbreitenbach.

Das Rosenwasser, was sie aus ihren Blüten destilliert, wird zu den verschiedensten Produkten verarbeitet, die sie online oder im Hofladen (geöffnet ab 29. Mai) vertreibt. Und es wird wieder im „Rosenrausch“ aufgehen, jenen kulinarischen Köstlichkeiten, welche das Restaurant „Lasso“ in der Blütezeit zaubert. „Der Holzhäuser Rosenrausch soll zur festen Tradition werden“, sagt Antje Kochlett. „Ich möchte, dass unsere Gäste die Rose mit allen Sinnen erleben.“

Überhaupt möchte sie, dass das Dorf die Rosen gemeinsam mit ihr feiert, aber auch mit vielen Besuchern. Deshalb gibt es in diesem Jahr gleich zwei Veranstaltungsreihen. Zum einen den Lesesommer im Rosenhof, zum anderen verschiedenste Veranstaltungen zum fünfjährigen Bestehen. Da kann man unter anderem im frühmorgendlich-duftenden Rosenfeld Yoga betreiben oder in einem Seminar viel rund um die Rose erfahren.

Zum Auftakt wird es am 4. Juni ein Gospel-Konzert in der Holzhäuser Kirche geben. Auf den Gottesdienst inmitten ihrer blühenden Rosen am 12. Juni freut sich Antje Kochlett schon sehr. „Das war im letzten Jahr eine ganze besondere Atmosphäre“, weiß sie. Bis in den September hinein werden dann die unterschiedlichsten Veranstaltungen für Groß und Klein stattfinden

„Beim Lesesommer machen wir vormittags Lesungen für Kinder und nachmittags für Erwachsene“, erzählt Antje Kochlett. Gewonnen hat sie dafür vor allem Autorinnen und Autoren aus der Region, die honorarfrei lesen. Um eine Spende wird deshalb gebeten.

Überhaupt sind Antje Kochlett Kinder wichtig. So gibt es mittlerweile auf dem Rosenhof auch ein „Grünes Klassenzimmer“. „Sieben Anmeldungen dafür habe ich schon“, erzählt die Inhaberin. Die Kinder werden nicht nur einiges über Rosen erfahren, sondern auch über Insekten, Kräuter und Biodiversität. „Gemeinsam pflücken wir Rosenblüten und Kräuter und bereiten daraus eine kleine Köstlichkeit für eine Vesper zu. Eine leckere Rosenlimonade gehört natürlich dazu“, erklärt Antje Kochlett.