Überleget hat Marina Mühlemeyer nicht, als sie gefragt wurde, ob sie ukrainischen Schülern des Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums in Zella-Mehlis die deutsche Sprache außerhalb des Unterrichts näher bringen könnte. Die Lehrerin im Ruhestand sagte sofort zu. Für Deutsch als Zweitsprache ist sie seit November 2022 an zwei Nachmittagen in der Woche wieder Lehrerin. Jedoch nicht so, wie sie es vorher am Gymnasium für Englisch war. Denn diese Stunden haben nichts mit dem Abarbeiten von Lehrplänen zu tun. Sie sollen dazu dienen, tägliche Aufgaben zu meistern, sich sprachlich besser zurechtzufinden. „Und deshalb gehen wir auch mitten hinein in das richtige Leben“, ist Marina Mühlemeyers Prinzip.