Am Mittwochmorgen sorgte ein ungewöhnliches Bild auf dem Sportplatz Helba für Aufsehen: Etwa 150 Menschen hatten sich dort zum Gebet versammelt. Ein Video davon machte schnell die Runde. Der Anlass für die Ansammlung war, dass  am Tag zuvor der muslimische Fastenmonat Ramadan zu Ende gegangen war, was im Islam traditionell in den folgenden drei Tagen mit dem Zuckerfest  – dem Fest des Fastenbrechens – gefeiert wird. Der Sportplatz eignete sich dabei nicht nur zum Beten, sondern auch für das anschließende Picknick sowie für die Kinder zum Fußballspielen.
Die öffentliche Ausübung von Religion ist generell nicht anzeigepflichtig, bei Beeinträchtigungen anderer kann es jedoch zu Schwierigkeiten kommen. Die Versammlung selbst war angezeigt worden. Allerdings wurde der Sportplatz Helba  wohl ohne ausdrückliche Genehmigung der Stadt Meiningen als Grundstückseigentümer genutzt. Daher  waren Polizei und Ordnungsamt rasch vor Ort. Die Veranstalter zeigten sich jedoch kooperativ. Da sich alle friedlich verhielten, wurde der Veranstaltungsort aus Respekt vor der Religionsfreiheit nicht geräumt. Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder (SPD) machte gegenüber der Redaktion allerdings deutlich, dass der Vorgang in der Verwaltung aufgearbeitet und analysiert werden soll, um künftig derartige Irritationen ausschließen zu können.