Jeden Tag dreht die 71-Jährige mit ihrem Flecki große Gassirunden durch Bad Salzungen, Langenfeld und Hohleborn. Oft in Begleitung eines Bekannten und dessen Hundes. Am Pfingstmontag allerdings waren Frauchen und Flecki alleine unterwegs. Die Tour führte – wie so oft – durch das Langenfelder Gründchen zwischen Langenfeld und Zelleroda. Der achtjährige Mischlingshund – ein ruhiger und gut erzogener Zeitgenosse – genießt den Gang durch die Natur, erlebte an diesem Tag jedoch einen Horror-Unfall. Die Seniorin selbst kann kaum über das Geschehene sprechen und überlässt das ihrer Tochter Silvana Joneczko-Huhn. „Meine Mutter hat auf der Wiese von Weitem einen Motocrossfahrer gesehen, der gefahren ist wie die Sau.“ Etwas später sei die Maschine wie aus dem Nichts an ihr vorbeigeschossen. „Sie hat dann nur noch ein herzzerreißendes Jaulen gehört und gesehen, wie Flecki durch die Luft gewirbelt wurde.“ Flecki lief ein paar Meter vor ihr, hätte aber auf einen Pfiff oder das Wort „Auto“ sofort reagiert. Doch dafür blieb gar keine Zeit. Das Tier lag bewusstlos am Boden. „Meine Mutter hat nur noch geschrien, weil sie dachte, dass er es nicht überlebt hat.“ Doch Flecki kam zu sich, hatte aber eine große Wunde am Vorderlauf. „Das Fell war großflächig abgerissen“, berichtet Silvana Joneczko-Huhn, der der Unfall auch sehr nahe geht, weil sie weiß, wie sehr ihre Mutter an Flecki hängt. Irgendwie haben es Frauchen und Hund bis zum Auto geschafft. „Weiter wäre Flecki nicht gekommen.“ Und mit 18 Kilogramm hätte ihre Mutter das Tier auch nicht tragen können. Der schwarz gekleidete Motocrossfahrer hatte sich einfach aus dem Staub gemacht. „Er hat nicht einmal nach dem Hund geschaut.“ Ihre Mutter habe so unter Schock gestanden, dass sie mit der Situation völlig überfordert gewesen sei. Deshalb sei sie mit dem schwer verletzten Flecki zu ihrem Bruder gefahren. Wegen des Feiertages gab es nur einen tierärztlichen Notdienst. Gemeinsam fuhren die beiden mit Flecki zum diensthabenden Tierarzt nach Eisenach, der nach dem Anruf bereits auf den Patienten wartete. Flecki musste sofort operiert werden. Die Wunde wurde versorgt und mit etlichen Stichen genäht. „Flecki geht es den Umständen entsprechend. Er kann sich kaum bewegen, bekommt Schmerzmittel und jault, wenn die Wirkung nachlässt.“ Ob er sich wieder richtig erholt, lasse sich jetzt noch nicht sagen.