Das Überseequartier ist Teil der Hafencity, die als Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben gilt. Auf dem 14 Hektar umfassenden Gelände an der Elbe entstehen ein großes Einkaufszentrum mit vielen Geschäften, Gastronomie, Entertainment, Büros, ein Kreuzfahrtterminal, Hotels und mehr als 1000 Wohnungen. Der nördliche Teil ist bereits seit 2019 fertig, im südlichen Teil laufen die Arbeiten. Das Immobilienunternehmen Unibail-Rodamco-Westfield investiert nach Angaben der Hafencity Hamburg GmbH mehr als eine Milliarde Euro in die insgesamt rund 260 000 Quadratmeter entstehende oberirdische Bruttogrundfläche.
Baugerüst knickt ein und reißt die Männer etwa fünf Meter in die Tiefe
Auf den Baustellen der Hafencity hat es bereits mehrfach schwere Unfälle gegeben. Erst am 2. September waren vier Arbeiter bei einem ähnlichen Unfall an einer Baustelle an den Hamburger Elbbrücken - unweit der Hafencity - teils lebensbedrohlich verletzt worden. Ein Baugerüst knickte ein und riss die Männer etwa fünf Meter in die Tiefe, wie ein Polizeisprecher sagte. Drei Bauarbeiter im Alter von 27, 35 und 53 Jahren wurden schwer verletzt. Ein 21-Jähriger erlitt lebensbedrohliche Verletzungen. Da zum Unfallzeitpunkt gerade Ebbe herrschte und der Fluss kein Wasser führte, fielen die Bauarbeiter auf das steinige Flussbett.
Am vergangenen 9. Juni waren bei einem Brand auf einer anderen Baustelle im Überseequartier mehrere Gasflaschen explodiert. Von dem zehnstöckigen Rohbau zog eine große Rauchwolke in Richtung Innenstadt. Das Feuer war laut Polizei auf dem Dach des geplanten Einkaufszentrums ausgebrochen - vermutlich beim Verschweißen einer Dachpappe. Beim Versuch, das Feuer zu löschen, wurde ein Kranführer leicht verletzt.
Am 6. April 2020 waren auf einer Baustelle an der Zweibrückenstraße in der Hafencity zwei Arbeiter von herabfallenden Bauteilen schwer verletzt worden. Ein Paket aus 20 bis 30 Schalbrettern, das von einem Kran versetzt wurde, sei vom Haken abgerissen, sagte ein Feuerwehrsprecher.