Ukraine-Hilfe Glücklich nach beeindruckender Hilfsaktion

Annett Recknagel
Steve Schmidt zeigt einen Blick in ein Fahrzeug Foto:  

Mit drei Fahrzeugen und 500 Kisten mit Hilfsgütern an Bord machten sich am Wochenende sechs Schmalkalder auf den Weg an die polnische Grenze.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Etwas abgespannt war Steve Schmidt am gestrigen Montagvormittag schon. Nach knapp 1000 Kilometern Fahrt an die polnische Grenze durfte er das auch sein. „Am Ende aber ist es ein sehr gutes Gefühl“, sagte der Schmalkalder. Seit Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine hatten sein Team und er unermüdlich Hilfsgüter zusammengetragen (wir berichteten) und in einer Garage seiner Firma in Floh gelagert.

Die ersten 260 Kisten mit Hilfsgütern hatte der Arbeiter Samariter Bund (ASB) Südwestthüringen e. V., der seinen Stützpunkt in Suhl hat, bereits in ein Flüchtlingslager transportiert. Weil die Schmalkalder aber noch viel mehr bei Steve Schmidt und Oliver Raabe angemeldet hatten, planten die beiden eine eigene Tour an die polnische Grenze. Schmidt und Raabe hatten die gepackten Kisten auch bei den Spendern zu Hause abgeholt. Insgesamt waren noch einmal 500 Kartons zusammengekommen. Thomas Dörfels Firma ASI Dörfel GbR stellte dem Team einen vollgetankten Transporter zur Verfügung. Schnelle Hilfe bot wiederum der ASB . Ein Fahrzeug und Sprit wurden dankend angenommen. Auch das eigene Firmenfahrzeug konnte dank eines Helfers mit einem Anhänger versehen werden. Zudem stellte die Anhängervermietung DH Steinbach aus Fambach einen Anhänger kostenlos bereit.

Am vergangenen Samstag bepackte eine zehnköpfige Gruppe die drei Fahrzeuge. Als Helfer der ersten Stunde erwies sich Christian Anschütz. „Ich habe Steve angefragt, was ich machen kann und schon war ich dabei“, berichtete der junge Mann. Für alle Helfer war diese Tätigkeit eine Herzenssache.

Der Hilfstransport sollte den 300 geflüchteten Waisenkindern, die an der polnischen Grenze in Moryn in einer Ferienanlage eingetroffen waren, zugute kommen. „Das ist für uns humanitäre Hilfe. Wir machen das alles für die Kinder“, erklärte Schmidt.

Jedes der drei Fahrzeuge war mit zwei Personen besetzt. Los ging es am Sonntag um 3.30 Uhr. Über die sozialen Netzwerke berichteten die Helfer aktuell. Um die Mittagszeit hatten sie ihr Ziel erreicht. „Mehr als 100 km/h im Durchschnitt konnten wir nicht fahren“, sagte Schmidt und war sehr froh, dass die Aktion reibungslos abgelaufen ist. Vor Ort angekommen, ging es ans große Sortieren. Ein Teil der Hilfsgüter schafften die Helfer in eine Schule in den Nachbarort.

„Alle haben sich tausendmal bedankt“, berichtete Steve Schmidt gestern Vormittag. Um 21.15 Uhr waren alle sechs Helfer wieder in Schmalkalden angekommen. Zwar etwas erschöpft, aber glücklich, helfen zu können.

Bilder