Matt und müde wirken die vier Kinder, still hocken die drei Jungs und ein Mädchen im Alter von drei bis elf Jahren auf Plastikstühlen im Erdgeschoss des Landratsamtes. In Griffweite liegen ein paar Plastikbeutel, dazu ein Rollkoffer. Sehr viel mehr hat das Quartett nicht mitgenommen aus dem alten Zuhause in der Ukraine. Die Mutter ist alleinerziehend. „Kein Gas, kein Strom, kein Wasser“, zählt sie der Übersetzerin auf. So entschied die Frau ihre Heimat zu verlassen. Per Zug ging’s über Polen nach Deutschland. Die Flucht vor klirrender Kälte und rollenden Panzern im Osten Europas nahm ein vorläufiges Ende in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Suhl. Zwei Tage bot das derzeit mit gut 1300 Menschen belegte Quartier der Mutter und ihren Kindern eine Notlandung. Am Dienstagvormittag folgte die nächste Station: Vom Friedberg ging’s per Bus weiter nach Sonneberg.