Vertrag mit Sheffield endet 2027
Der siebenmalige Champion Ronnie O'Sullivan hat sich - anders als Trump - offen für lukrative Angebote gezeigt. "Ich möchte umsorgt werden, möchte verwöhnt werden. Wer mich verwöhnen und betreuen möchte, für den bin ich der richtige Mann. Ich bin hier - bestes Angebot, sprechen Sie mich an", sagte "The Rocket" gewohnt offen. Schließlich hätten alle Spieler Familien zu ernähren. Schon vor der WM hatte O'Sullivan mit seinen Forderungen, die WM künftig in Saudi-Arabien oder China statt wie bisher in Sheffield auszutragen, Aufsehen erregt.
Der aktuelle Vertrag mit dem Crucible läuft bis 2027, dann wären 50 Jahre WM in Sheffield voll. Snooker-Boss Hearn würde gerne bleiben, doch der traditionelle Standort hat nur 980 Zuschauerplätze und eine Infrastruktur, die mit Konkurrenzorten nicht mithalten kann. "Es hat keinen Sinn zu sagen: Oh, denkt an die Geschichte. Die Geschichte kann man nicht essen", sagte Hearn bei Eurosport in aller Deutlichkeit. Dass Riad als Alternative bereits feststehe, dementierte er. Die Hauptstadt in Saudi-Arabien sei "eine Option unter vielen".
WM-Teilnehmer beklagt Gestank
Auch die Sheffield-Debatte verläuft kontrovers. Szenekenner verweisen gerne auf die große Tradition des Snooker-Palasts. Der irische Ex-Weltmeister Ken Doherty sagte der BBC: "Manche Dinge sind heilig, haben Geschichte und Nostalgie. Das Crucible Theatre hat all das. Ich bin kein Geschäftsmann, ich bin Traditionalist."
Doch die Liste der Kritikpunkte ist lang - und bezieht sich nicht nur auf die kleine Sportstätte. "Hier bekommt man vielleicht einen guten Tee oder eine Lasagne, wenn gekocht wird. Aber das war's auch", meckerte O'Sullivan vor WM-Beginn über den Service.
Sein iranischer Kollege Hossein Vafaei wurde während des Turniers noch deutlicher und sagte: "Man will irgendwo hingehen, wo es wirklich schön ist. Wenn man im Crucible herumläuft, riecht es wirklich übel. Ich bin ehrlich. Alles ist so schlecht." Ob er zurückkommen wolle? "Auf keinen Fall."