Turnier in Römhild Hufschlagen am Tag der Arbeit

Kurt Lautensack
Trainerin Judith Gundelwein mit den Pferden Megan und Evita. Foto: Kurt Lautensack

Wenn andere feiern, startet der Reit- und Fahrverein Römhild in die Saison. Die Pferde werden zu dem Wettkampf am 1. Mai zeigen, wie geschickt sie mit den Hufen schlagen. Zuschauer sind willkommen.

 
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Die Vorbereitungen für das Eröffnungsturnier des Reit- und Fahrvereins Römhild laufen auf vollen Touren. Die Meldelisten sind abgeschlossen und die Vereinsmitglieder sind motiviert im Einsatz.

In Vorbereitung auf das Dressur-Turnier am 1. Mai gab es bereits am Wochenende einen Dressur- und Springlehrgang mit dem im Pferdesport bekannten und erfahrenen Trainer und Bereiter Marco Makosch aus Berlin. Dazu am Mittwoch mit Pferdetrainer und Horseman (englisch Pferdemensch, Reiter) Joshua Burke aus dem unterfränkischen Wasserlosen (Landkreis Schweinfurt).

Er kommt übrigens einmal im Monat nach Römhild, wie Annabell Hetzelt vom Vorstand des Reit- und Fahrvereins Römhild erklärte. Joshua Burke beschäftigt sich nicht nur mit der Reitkunst, sondern legt Wert auf einen fairen Umgang mit den Pferd und den Mitreitern sowie auf die artgerechte Haltung der Pferde. Diese Art des Umganges mit Pferden bezeichnet man als Horsemanship, abgeleitet von Horseman. Somit haben sich Pferd und Reiter des Vereins gut auf das Dressurturnier eingestimmt.

Bereits Mitte April wurden die Pferde gesattelt, um die Freiluftsaison im Pferdesport zu eröffnen. Und mit dem Dressurtag am 1. Mai startet der Reit- und Fahrverein gewissermaßen in das Turniergeschehen. In sechs verschiedenen Dressurprüfungen werden sich Reiter und Pferd messen, ihren Leistungsstand demonstrieren und die Besten ermitteln. Nennungsschluss hierzu war der Montag. Beim Turnier, erklärt Vereinstrainerin Judith Gundelwein, geht es um den Dressur-Wettbewerb für Einsteiger und der Dressurpferdeprüfung Klasse A ebenso wie um die Dressurprüfungen in den Klassen A* (Anfänger), L* und M*, was für leicht und mittelschwer steht. Sternchen geben dabei nochmals den unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad an.

Da müssen die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp ebenso beherrscht werden wie beispielsweise die Kommandos „Zügel aus der Hand kauen lassen“, die Traversale oder „auf den Zirkel reiten“. Dabei achten die Richter natürlich auf Gangartwechsel, korrektes Reiten der Hufschlagfiguren, auf Sitzhaltung oder auf die Harmonie zwischen Pferd und Reiter und vieles andere mehr. Wie ein Pferd auf Worte und leichten Berührungen reagiert, demonstriert Judith Gundelwein nicht nur auf dem Pferd, sondern bei der Bodenarbeit. So gelingt es ihr mit wenigen Worten und Bewegungen, dass sich ihr Pferd Megan in weniger als eine Minute extra für den Fototermin hinlegt.

Natürlich wird es im Verein nicht bei diesem Turnier oder einzigen Vorhaben bleiben. So blicken die Mitglieder auch auf das Springturnier, das vom 15. bis 17. September 2023 auf der Grabfeld-Reitanlage am Großen Gleichberg stattfinden wird. Außerdem wird es voraussichtlich am 14. Oktober eine Wiederholung der im Vorjahr erstmals durchgeführten Schleppjagd geben. „Selbstverständlich nehmen wir als Gastgeber der beiden Turniere auch bei anderen Vereinen an Dressur- oder Springturnieren teil“, erklären Judith Gundelwein und Annabell Hetzelt. So im Laufe des Jahres unter anderem in Ostheim vor der Rhön, in Dreißigacker, Sonneberg oder Gauerstadt. Teilnehmen werden an den verschiedenen Turnieren Judith Gundelwein, Annabell Hetzelt, Christina Karlein und Corina Halka (nur Dressur).

Damit es in der Vereinsarbeit nicht getan, denn die 27 Pferde, zu ihnen gehören zeitweise fünf Berittpferde, die in der Stallanlage stehen, wollen versorgt und gepflegt sein. Berittpferde, weiß Julia Hofmann, verbleiben für einige Monate beim Verein und werden im Auftrag seines Besitzers trainiert beziehungsweise (zu)geritten oder korrigiert.

Im Verein besitzt Judith Gundelwein die Trainerlizenz und Annabell Hetzelt die Übungsleiter-Lizenz, die in erster Linie die Anfänger übernimmt. Eine weitere Reiterin soll sich ebenfalls um den Nachwuchs kümmern, zu dem leider keine Jungen gehören. Das sei sehr schade, bedauert Hetzelt. Außerdem finden im Jahr etwa zehn Kurse statt, die genannten mit den Trainern bereits eingerechnet. Weitere Kurse werden von Tom Beetz (Westernreiten, Dressur) und von Lisa Ecksteindurchgeführt, die sich der Freiarbeit (Liberty-Kurse) widmet. Liberty bedeutet frei, aber zusammen, wobei beide lernen. Pferde lernen auf feine Hilfen zu reagieren und Reiter oder Reiterin lernt ihr eigen Körpersprache zu verbessern.

Der Dressurtag in Römhild startet am 1. Mai um 8 Uhr mit den ersten Läufen. Prüfungen beginnen um 9, 11, 13, 14 und 16 Uhr auf dem Turnierplatz Am Großen Gleichberg.

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