Trubel in Schmalkalden Von Nussmäusen und Eiertrennern

Recknagel

Viel Bewegung herrschte auf dem neunten Töpfermarkt in Schmalkalden. Zum zweiten Mal war die Stadt der Organisator.

 
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Eine Nussmaus muss es sein. Am besten eine rote. „Die würde gut zu meinen anderen Töpferprodukten passen“, sagt Manuela Klaedtke und zieht über den neunten Töpfermarkt. Am Stand von Markus Weingarten aus Römhild wird sie fündig. Seine Nussmäuse haben sogar einen Zahn. Sind aber leider blau, grün und braun.

Etwas weiter hinter am Stand von Jennifer Röder ebenfalls aus Römhild findet Manuela Klaedtke eine rote Nussmaus. Und dann ist da noch die von Susanne Sievert aus Jena. Bunt geringelt lautet das Motto ihrer Töpfereiwaren. Man kann sich gar nicht satt sehen an den vielen Artikeln.

Derweil lobt Susanne Sievert die Fachwerkstadt. „Der Töpfermarkt hier ist einer der schönsten und die Stadt erst“, sagt sie. Ihr Mann und sie sind ganz fasziniert. „Ich war auch schon einkaufen – der schöne Teeladen“, schwärmt die Jenenserin. Und wie entscheidet sich jetzt Manuela Klaedtke? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Sie marschiert zurück zum ersten Stand. Markus Weingarten kann es kaum fassen. „Der Zahn macht´s“, meint die Schmalkalderin und der Mann aus Römhild versteht sie gut. Zur Freude wickelt er die Nussmaus in Zeitungspapier. „Das ist mein Freies Wort“, sagt er. Und Manuela Klaedtke? Die hat derweil noch ein Haus für ihre Maus gefunden. Während sie bezahlt, entdecken andere Marktbesucher die Nussmäuse. Und schwupp. War die zweite verkauft. Nussmäuse können schon zu Verkaufsrennern werden. Zu Schade, dass Weingarten nur drei davon nach Schmalkalden mitgebracht hat. Aber es gibt ja auch noch andere Verkaufsschlager. Schleckschälchen zum Beispiel. Was das ist? Eierlikörfreunde wissen es längst. Angeboten werden die kleinen Schälchen an beinahe jedem der Stände. Und zum Verlieben sehen sie alle aus. Und dann fällt da noch so ein kleiner Gegenstand mit Schlitz auf. Nein, keine Sparbüchsen.

Die gibt es freilich auch. Aber die kleinen Sächelchen nennen sich Eiertrenner und sie gibt es natürlich auch bunt geringelt. So ein Töpfermarkt hat also weitaus mehr als Schüsseln, Tassen, Teller und Vasen zu bieten. Blumen zum Beispiel sind bei Ellas Kreativtöpferei massenweise im Angebot. Und die machen schon einiges her. „Wirklich sehr schön“, ist mehrfach zu hören. Eine Töpferei aus Leimbach bietet Becher mit Tiermotiven an. Die gefallen einer Gruppe belgischer Gäste so gut, dass sie gleich sechs Stück davon kaufen. Doch noch einmal zurück zu Markus Weingarten aus Römhild. Er preist die Vielfalt an und weist darauf hin, dass aus seinem Heimatort gleich drei Töpfereien anwesend waren. „Römhild ist die Stadt mit den schönsten Töpfereien“, sagt er. Seine Waren glänzen in Blau und Grün. Die der Kollegin am Nachbarstand in beige und braun. Simone Graßmann freut sich, endlich wieder Märkte besuchen zu können. Nach Schmalkalden kommt sie immer gerne. Auch die Töpferei Grahmann hat ihren Sitz in Römhild.

Deren Grundfarbe ist Rot. Doch keine Sorge, es gibt auch noch sehr viele anderer Töpfereien. Ramona Gerold aus Gera beispielsweise bietet jede Menge Schmuck an. Außerdem Geldverschenker. Das sind klitzekleine Tiere wie Katzen, Hunde, Eulen, Käfer und Mäuse, denen irgendwie ein Geldschein untergejubelt wird. Eine außergewöhnliche Geschenkidee allemal. Die weitaus interessantesten Tiere aber kommen aus Kammerforst bei Mühlhausen.

Besonders neckisch schauen die Hühner drein. Man kann sich einfach nicht satt sehen an den vielen lustigen und vor allem farbenfrohen Gestalten. Claudia Fuß und ihr Mann Matthias Reinhardt sind vom Töpfermarkt einfach nur begeistert. Die beiden Breitunger haben eine kleine Schildkröte für ihren Miniteich im Garten gefunden und sind überglücklich. Insgesamt war der Töpfermarkt schon am Samstag sehr gut besucht. Dort entlang zu bummeln lohnte sich allemal. Zum zweiten Mal agierte die Stadt als Organisatorin.

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