Nach einer Sitzung des Krisenstabs reagierte die TU Ilmenau auf die Situation und verschärfte die Corona-Regeln. So gilt demnächst in allen Lehrveranstaltungen eine generelle Pflicht zum Tragen einer FFP2- oder medizinischen Gesichtsmaske. Zudem sind Selbsttests nur noch 48 Stunden lang gültig. Eine Reduzierung der Präsenzlehre sei derzeit jedoch nicht in Planung, teilte ein Sprecher der TU Ilmenau mit. Denn: Das Infektionsschutzkonzept der Universität habe sich als sehr wirksam herausgestellt. „Angesichts nur sehr weniger gemeldeter Infektionsfälle und keinerlei Infektionsketten - wir wenden ein elektronisches Erfassungssystem an, dass uns die Rückverfolgung von Infizierten erlaubt - halten wir derzeit daran fest, dass das Wintersemester 2021/22 in der Regel in Präsenzlehre stattfindet.“ Dies sei aber kein Dogma: Lehrveranstaltungen, die sich ebenso gut online abhalten lassen, würden de facto schon jetzt nicht in Präsenz abgehalten. Für Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmern sei grundsätzlich Onlinelehre vorgesehen. Die weitgehende Präsenzlehre erscheine angesichts einer Impfquoten bei Studierenden und Beschäftigten von über 85 Prozent weitestgehend sicher.
„Die Äußerungen des StuRa gegen Präsenzlehre spiegeln unserer Meinung nach nicht die Meinung der gesamten Studierendenschaft wider. Die Universitätsleitung erhält durchaus auch Rückmeldungen von Studierenden, die nicht wieder in den reinen Online-Modus zurückkehren wollen. Insbesondere für Studienanfänger hielten wir dies auch für sehr nachteilig“, teilte die TU Ilmenau mit.
„In den vergangenen Monaten war die Universität ein sehr sicherer Ort“, sagte TU Ilmenau-Präsident Kai-Uwe Sattler im Interview mit dem HSF. Zudem verwies er auf den Bildungsauftrag, der durch Online-Lehre alleine weniger gut erfüllt werde. „Wir sehen das an den Prüfungsergebnissen und an dem Studienerfolg allgemein“, erklärte er. Sollten sich jedoch Infektionsketten bilden, werde man entsprechend reagieren. Die Präsenzlehre werden dann eingestellt, sollte der TU Ilmenau der Lehrbetrieb seitens des Landes oder des Kreises untersagt werden, sagte der TU Ilmenau-Sprecher. Dies sei jedoch nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten.
Für den StuRa reichen die verschärften Regeln in der Lehre nicht aus. Die Studierendenvertretung fordert, dass Teilnehmer bei allen Präsenzveranstaltungen ein negatives Testergebnis, unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus, vorweisen müssen. „All diejenigen, die weiterhin in Präsenz an der Lehre teilnehmen, sollten alle Maßnahmen - 3G-Regeln plus Testung aller sowie AHA+L+A-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften und App) - zum Schutz von sich und anderen umsetzen“, so Marc Schlagenhauf.