Traditionsbetrieb gerettet Investor steigt bei Rhöner Streck-Bräu ein

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Für Streck aus Ostheim scheint es weiter zu gehen. Foto: Streck-Bräu

Noch im vergangenen Jahr war Streck-Bräu aus Ostheim vor der Rhön als Brauerei des Jahres ausgezeichnet worden, dann folgte die Ankündigung der Schließung. Nun gibt es wieder Hoffnung.

 
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Es ist das Wunder von Ostheim: Ein Investor der Pfungstädter Brauerei übernimmt die Rhöner Streck-Bräu. Zuvor hatte es so ausgesehen, als ginge die Geschichte der Brauerei nach mehr als 300 Jahren zu Ende. Doch nun die gute Nachricht: Die Ostheimer Streck-Bräu ist gerettet. Das angekündigte Ende nach 305 Jahren im September 2023 wird nicht kommen. Streck wird Teil der Biermacher-Familie um den Anlagenbauer Lauer aus dem hessischen Seeheim-Jugenheim. Der hatte auch in die südhessische Traditionsfirma „Pfungstädter Brauerei“ investiert und sorgt dort für Schlagzeilen. „Es ist ein Wunder, auf das ich gehofft habe“, sagte Axel Kochinki der Würzburger „Main Post“. Zwei Tage, nachdem die Nachricht des möglichen Aus für die Brauerei durch die Welt gegangen war, habe sich Investor Uwe Lauer bei ihm telefonisch gemeldet. „Ich war eigentlich auf dem Weg nach Berlin zu einer Tagung. Ich bin sofort umgekehrt nach Ostheim“, sagte der Brauereichef der Zeitung.

Die Lauer GmbH hat 500 Mitarbeiter und setzt ungefähr 120 Millionen Euro im Jahr um. Lauer hat bereits die Pfungstädter Brauerei gekauft, Hessens größte Privatbrauerei. Das letzte Bier am Stammsitz der Pfungstädter Brauerei wurde allerdings Ende März abgefüllt. Seit April gibt es eine Kooperation mit der Familienbrauerei Eder & Heylands in Großostheim (Lkr. Aschaffenburg), die soll das Bier weiter nach Pfungstädter Rezeptur herstellen.

In Ostheim hat die Biermacher GmbH nicht nur die Brauerei samt Inventar gekauft, sondern auch gleich drei Brauereigaststätten im Ort, berichtet der Bayerische Rundfunk. Alle 34 Mitarbeiter von Strecks Brauhaus sollen übernommen werden, die Gespräche laufen aktuell. „Es geht um den Erhalt von Bierkultur und einer starken regionalen Marke“, so Uwe Lauer in einer Pressemitteilung.

Man werde in Ostheim kräftig investieren, so Pressesprecherin Caroline Maiwald gegenüber dem BR. Von einer Summe im sechsstelligen Bereich sei die Rede.

Bürgermeister Steffen Malzer zeigte sich überrascht von der plötzlichen Übernahme, ist aber erfreut vom Versprechen der neuen Inhaber, alle Arbeitsplätze sowie den Braubetrieb aufrechtzuerhalten. Erst 2022 war Strecks Brauhaus mit dem Goldenen Bundesehrenpreis als „beste Brauerei Deutschlands“ ausgezeichnet worden.

In Südthüringen ist das Bier aus Ostheim nach Auskunft der Brauerei unter anderem bei Händlern in Meiningen, Schmalkalden und Bad Salzungen gelistet.

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