Nach einer achtstündigen Verfolgungsjagd konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter festnehmen. Es handelt sich um den Sohn eines lokalen Feinkostladen-Besitzers, der in der 30 000-Einwohner-Stadt einmal erfolglos als Bürgermeister angetreten war. Was den 22-jährigen Gelegenheitsarbeiter zu seiner mörderischen Bluttat angetrieben hatte, blieb zunächst unklar.
US-Präsident Joe Biden äußerte sich schockiert
Einiges deutet auf psychische Probleme des langhaarigen, stark tätowierten Mannes hin, der sich als „Awake the Rapper“ auf Youtube versucht hatte. In einer seiner inzwischen gelöschten Mitteilungen klagt er: „Ich hasse es, wenn andere mehr Aufmerksamkeit im Internet bekommen als ich.“
US-Präsident Joe Biden äußerte sich schockiert über die sinnlose Schusswaffengewalt. Er hob die – bescheidenen – Verschärfungen im Waffenrecht hervor, die der Kongress kürzlich beschlossen hatte. Dazu gehören zusätzliche Überprüfungen, die Waffen aus den Händen von Gefährdern halten sollen. „Aber es gibt noch viel mehr zu tun, und ich werde den Kampf gegen die Epidemie der Waffengewalt nicht aufgeben“, sagte Biden.
Das dritte Massaker in den wenigen Wochen
Deutlicher äußerte sich der Gouverneur von Illinois, J. B. Pritzker. Es gebe keine Worte „für diese Art von Monster, das auf Lauer liegt und in eine Menge aus Familien mit Kindern feuert“. Gebete seien zu wenig, „den Terror der außer Kontrolle geratenen Waffengewalt in unserem Land zu beenden“.
Es handelte sich um das dritte Massaker, das in den vergangenen Wochen weltweit Schlagzeilen machte. Die Angriffe im Mai auf einen Supermarkt in Buffalo im Bundesstaat New York und kurz darauf auf eine Grundschule im texanischen Uvalde hatten erstmals seit 30 Jahren eine überparteiliche Mehrheit für eine Minireform des Waffenrechts im Kongress zustande bekommen. Gleichzeitig aber erleichtert ein aktuelles Urteil des obersten Gerichts der USA den Zugang zum Erwerb von Waffen.