Bis jetzt. Denn in einem Podcast machte Harry seiner Familie neue Vorwürfe. Charles habe das eigene „genetische“ Leiden auf seine Kinder übertragen, warf der Prinz seinem Vater da vor. „Er hat mich so behandelt wie er selbst behandelt wurde“, sagte Harry - und attackierte damit indirekt auch seine Großeltern, Queen Elizabeth II. (95) und den kürzlich gestorbenen Prinz Philip. Den Umzug mit Meghan und Archie in die USA bezeichnete Harry als Ausbruch aus einem Kreislauf von „Schmerz und Leiden“. Vor allem Charles soll höchst irritiert gewesen sein über die Vorwürfe, berichtete die „Times“ unter Berufung auf Palastkreise. Andere Familienmitglieder hätten sogar von „Verrat“ gesprochen.
Schwierige Beziehung zur britischen Regenbogenpresse
Die Konsequenzen sind noch nicht absehbar, doch der britische Boulevard wetzt die Messer. „Wie tief kann Harry nur sinken?“, titelte die „Daily Mail“ jüngst, und das Schwesterblatt „Mail on Sunday“ zitierte Forderungen anonymer Hofbediensteter, Harry und Meghan gehörten die königlichen Titel aberkannt, die sie trotz ihres Auszugs behalten hatten. Dazu gehört auch, dass der „Mail“-Verlag Associated Newspapers kürzlich gegen Meghan schwere Schlappen vor Gericht erlitten hat, es ging um Privatsphäre und Urheberrechte.
Die schwierige Beziehung zur britischen Regenbogenpresse war ohnehin ein gewichtiger Grund für den Auszug in die USA, den „Megxit“. Denn Harry zieht immer wieder Parallelen zu seiner Mutter, Prinzessin Diana, die ebenfalls massiv von Paparazzi verfolgt worden war und 1997 auf der Flucht vor Fotografen in Paris tödlich verunglückte. Ob es - sozusagen unter Dianas Schutzschirm - doch noch zu einer Versöhnung mit Bruder und Vater kommt, ist unklar. Eigentlich soll Harry am 1. Juli, Dianas 60. Geburtstag, nach London kommen, um gemeinsam mit William ein Denkmal für die Mutter einzuweihen.
Das steht nun in den Sternen. Immerhin auf seine Oma kann Harry offenbar noch zählen. Sie lehne im Titel-Streit ab, dem Paar die royalen Bezeichnungen abzuerkennen. Der Palast, so will die „Times“ erfahren haben, wolle vermeiden, als Racheengel dazustehen. Stattdessen lautet die Linie der Pressestelle des Königlichen Palastes, wie so oft: kein Kommentar.