Attraktive Mountainbike-Routen spielen nach Einschätzung des Thüringer Wirtschaftsministeriums eine zunehmende Rolle beim Aktivurlaub in Thüringen. Das gelte vor allem für den Thüringer Wald, den Südharz und teilweise die Rhön, sagte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage. Vom Regionalverbund Thüringer Wald werden derzeit 42 Mountainbike-Touren verschiedener Schwierigkeitsgrade im Freistaat über das Internetportal www.outdooractive.com vermarktet. Das Streckennetz umfasst insgesamt fast 1900 Kilometer. Der Südharz ist mit sieben Touren mit einer Gesamtstreckenlänge von 220 Kilometern vertreten.

Die Saison für Radcrosser beginnt in Thüringen offiziell Ende April in den Bikeparks am Fallbachhang in Oberhof und in der Arena Silbersattel. Beide Parks sind eigentlich Alpinskihänge, in der schneefreien Jahreszeit können sich wagemutige Radfahrer die Hänge herabstürzen.

Nach Einschätzung des Regionalverbundes öffnen sich immer mehr Gastgeber im Thüringer Wald und an den Saale-Stauseen für Mountainbike-Touristen, die immer häufiger mit elektrisch angetriebenen Rädern unterwegs seien. Die Rennsteighäuser auf dem Kammweg des Thüringer Waldes verfügten über Lademöglichkeiten für Akkus, sagte Adam Seeber, der beim Regionalverbund für Aktivtourismus zuständig ist. «Ohnehin werden die Akkus ja immer leistungsstärker und reichen für längere Strecken.»

In Leutenberg (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) soll am 30. April die «Schiefergebirgstrophy» als neue Mountainbike-Route mit insgesamt 113 Kilometer Tourenlänge eröffnet werden. Dafür seien insgesamt rund 10 000 Euro vor allem für die Beschilderung investiert worden, so das Ministerium. In Planung sind demnach zudem drei «Genussrunden» im Raum Eisenach. In den seit 2015 bestehenden anspruchsvollen «Rennsteig Mountainbike Radweg» im Thüringer Wald waren seinerzeit bis zu 250 000 Euro investiert worden.

Aus Sicht des Regionalverbundes wäre in Thüringen ein größeres Netz miteinander verbundener Touren wünschenswert. Solche nur Mountainbikern vorbehaltenen und im Einbahnstraßensystem angelegte Trails gebe es in anderen Ländern bereits, sagte Seeber.