Thüringer helfen Zeitungs-Hilfsverein: Fahrstuhlprojekt ist abgeschlossen

Familie Barthelmäs aus Immelborn ist glücklich. Der Fahrstuhl ist gebaut und der Hof gepflastert. Foto: Heiko Matz

Es dauerte länger als erwartet, aber nun ist das Fahrstuhlprojekt für die Zwillinge Nicklas und Luca komplett abgeschlossen. Ohne die großzügigen Leser dieser Zeitung wäre das nicht möglich gewesen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Immelborn - „Alles ist fertig und der hintere Hof ist endlich gepflastert“, erzählt Stefanie Barthelmäs. Ihre Zwillinge Nicklas und Luca können nun mit ihren Rollis im neuen Fahrstuhl nicht nur im Haus in jede Etage, sondern auch selbstständig ins Freie gelangen. Eine große Erleichterung für die Fünfjährigen, die damit ein weiteres Stück Unabhängigkeit gewinnen. „Wenn ich sie morgens in den Kindergarten bringe, kann ich mit dem Auto direkt an den Hinterausgang fahren und die Jungs kommen mit dem Fahrstuhl hinunter“, sagt die Mama der beiden. Das aufwendige und kräftezehrende Bugsieren der Rollis über die Treppe am Vordereingang ist damit Geschichte.

Und der Hilfsverein von Freies Wort und Südthüringer Zeitung „Freies Wort hilft – miteinander füreinander“ hat ein weiteres Projekt erfolgreich abgeschlossen.

Bewegender Brief

Vor fast genau zwei Jahren hatte sich die Familie aus Immelborn mit einem bewegenden Brief an die Redaktion gewandt. Darin beschrieb die vierfache Mutter den Alltag mit ihren damals dreijährigen Zwillingen, die an der schwersten Form der Krankheit spinale Muskelatrophie leiden. Dank eines neuen Medikamentes hat sich die einst dramatisch kurze Lebenserwartung von Nicklas und Luca zwar wesentlich verlängert. Auf den Rollstuhl angewiesen sein werden die Jungs jedoch auch künftig. Zur Familie gehören außerdem Papa Alexander, die neunjährige Melissa und das Nesthäkchen Patrick, drei Jahre alt.

Im Rahmen der Weihnachtsaktion 2018 hatte der Zeitungs-Hilfsverein zu Spenden aufgerufen und viele Leser bewegte das Schicksal. Insgesamt waren 22 844,68 Euro für die Familie eingegangen. Der Verein hatte den Betrag auf 25 000 Euro aufgestockt. Dass dann noch einmal mehr als ein Jahr bis zum Baustart des Fahrstuhls vergehen sollte, war damals nicht abzusehen. Doch für die komplette Finanzierung des 85 000-Euro -Projektes waren viele Anträge, Termine bei Behörden und Beharrlichkeit nötig.

All das zahlte sich am Ende aus. Finanzielle Unterstützung gab es aus dem Dorferneuerungsprogramm und vom Sozialamt des Wartburgkreises. Zusammen mit mehr als 8000 Euro von einem Spendenkonto, das die Familie bei der Deutschen Muskelstiftung hatte, und einem Zuschuss der Pflegekasse von insgesamt 8000 Euro war die Finanzierung komplett.

Im Februar 2020 begannen die Arbeiten zum Bau des Fahrstuhlschachtes, Mitte Juli war der Aufzug, der vom Keller bis in die zweite Etage fahren kann, fertig. Nun musste noch der Hof gepflastert werden und auch das ist inzwischen abgeschlossen.

„Ohne das Geld Ihrer Leser wäre das alles nichts geworden, dafür sind wir allen unendlich dankbar“, sagt Stefanie Barthelmäs.

Autor

Bilder