Überrascht, gerührt, sprachlos – Stephan Herwig brauchte einige Sekunden, um wieder Worte zu finden. Zu Beginn des Burgfestes wurde der Steinbach-Hallenberger, der über die Grenzen seines Heimatortes als Burgvogt bekannt ist, zum „Thüringer des Monats“ gekürt. Die Auszeichnung nahmen Frank Krätzschmar als Vorsitzender des Thüringer Ehrenamtsstiftung und Sina Reeder von MDR Thüringen am Donnerstag in Steinbach-Hallenberg vor. Das Ganze geschah vor der Stadtkirche, begleitet von einem Sektempfang. Und weil kurz danach ein Konzert angesagt war, herrschte auf dem Kirchplatz viel Betrieb. Etliche Steinbach-Hallenberger und Gäste erlebten die Ehrung mit und gratulierten Herwig. „Es bereitet mit Gänsehaut“, sagte er und bedankte sich bei seinem „geliebten Volk und seinem holden Weibe“. Als er die Urkunde in seinen Händen hielt, verkündete er: „Wir haben das Ding“ und die Anwesenden jubelten. Die Ehrung war bis kurz vor der Verleihung geheim gehalten worden. Herwig war ahnungslos und umso überraschter. Natürlich freute er sich wie verrückt und hielt dies nicht zurück. „Es lebe die Burg“ – immer wieder hallte der Ruf über den Kirchplatz. Tourismus-Chefin Janine Holz ergänzte: „Lang lebe der Burgvogt“ und Herwig meinte: „So soll es sein.“ Die Stimmung war gelöst. Die Stadt feierte ihren Burgvogt. Seit rund 15 Jahren setzt sich Stephan Herwig für die Stadt sowie den Erhalt und die Belebung ihres Wahrzeichens, der Ruine Hallenburg, ein. Überall wird er mit einem herzlichen „Es lebe die Burg“ begrüßt und ist als „Burgvogt“ gern gesehen. Im historischen Outfit nimmt er regelmäßig Gäste und Einheimische mit hinauf zur Hallenburg, führt sie dabei durch schmale Gassen und erzählt auf charmante und witzige Art vom einstigen Leben auf der Burg und den Besonderheiten der Stadtgeschichte. Sein Anliegen ist es, Wissen über die Geschichte an folgende Generationen weiterzugeben.