Thüringen Zeugensuche nach Schulbusunfall - In anderem Fall wird noch ermittelt

Auf einem Polizeifahrzeug warnt eine Leuchtschrift vor einer Unfallstelle. Foto: Stefan Puchner/dpa/Symbolbild

Ein Schulbus muss scharf bremsen, um Schlimmeres zu verhindern. In Folge des abrupten Manövers kommen sieben Kinder in Krankenhäuser. Nun sucht die Polizei nach Zeugen. Der Unfall weckte auch schlimme Erinnerungen.

 
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- Die Polizei ist weiterhin auf der Suche nach Zeugen eines Schulbusunfalls mit verletzten Kindern. «Der Aufruf gilt weiter und wir bitten Zeugen um sachdienliche Hinweise», sagte ein Polizeisprecher am Montag. Bislang habe sich seines Wissens nach noch niemand gemeldet, der oder die das Geschehen oder den beteiligten Transporter beobachtet hat.

In Gefell (Saale-Orla-Kreis) musste eine Schulbusfahrerin am vergangenen Freitag ihr Fahrzeug beim Abbiegen abrupt abbremsen, um einen Zusammenstoß mit einem weißen Transporter zu verhindern. Der weiße Kastenwagen mit bunter Aufschrift und Apoldaer Kennzeichen fuhr danach einfach weiter, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Berührt hatten sich der Bus und der Transporter aber nicht.

Bislang lasse sich die Schuldfrage nicht klären, sagte der Polizeisprecher am Montag. «Es ist nicht klar, ob der Fahrer oder die Fahrerin überhaupt mitbekommen hat, was passiert ist.» Insofern sei es bisher schwierig, von einer Unfallflucht zu sprechen. Der Wagen sei nach dem Unfall Richtung Schleiz weitergefahren.

Infolge des Bremsmanövers waren 7 der insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler im Bus mit Verdacht auf Prellungen und Stauchungen in Kliniken gebracht worden, wie das Bildungsministerium am Freitag nach dem Unfall mitteilte. Die Kinder seien zwischen acht und zehn Jahre alt.

Alle beteiligten Helfer, auch die Busfahrerin, hätten «sehr schnell reagiert und sich sowohl um die verletzten Kinder als auch um die sehr aufgeregten Schülerinnen und Schüler im Bus gekümmert», hatte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Freitagnachmittag gesagt und ergänzt: «Bei so einer Nachricht werden schlimme Erinnerungen wach.»

Am 23. Januar dieses Jahres war ein Bus mit 23 Kindern auf dem Weg von Eisenach zur Grundschule in Berka vor dem Hainich von einer eisglatten Straße in einen Graben gerutscht. Ein Mädchen und ein Junge im Alter von acht Jahren starben. Weitere Kinder wurden verletzt.

In dem Fall liefen die Ermittlungen noch, teilte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Meiningen am Montag auf Anfrage mit. Das Verfahren werde aber voraussichtlich noch in diesem Monat abgeschlossen werden. dpa

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