Das kündigte die Gewerkschaft gegenüber MDR Thüringen an. Bisher existierten aber keine Betriebsräte in dem Unternehmen.

Grund dafür sei auch, dass es bei Zalando fast nur befristete Arbeitsverträge gebe - so sei es schwer für die Arbeitnehmer, sich zu organisieren. Nach Unternehmensangaben wollten die Arbeitnehmer keine Betriebsräte. Sollte es aber entsprechende Wünsche geben, werde sich das Zalando-Management nicht gegen Betriebsräte sperren.

80 Prozent der 2.000 Beschäftigten im Verteilzentrum Erfurt haben nach Angaben von ver.di befristete Ein-Jahres-Verträge.

Auch Thüringer Datenschützer wollen nun den Umgang mit Mitarbeitern in dem Zalando-Logistikzentrum überprüfen. Es solle herausgefunden werden, wer beim Unternehmen auf welche Daten Zugriff habe und wofür diese Informationen genutzt würden, sagte der Thüringer Datenschutzbeauftragte Lutz Hasse.

Die Arbeitsbedingungen bei Zalando hatte eine verdeckt recherchierende RTL-Reporterin aufgezeigt. Daraufhin hat die Erfurter Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts auf Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen gegen die Reporterin aufgenommen. Sie hatte drei Monate im Erfurter Zalando-Logistikzentrum gearbeitet und warf Zalando in der Sendung «Extra» vor, Angestellte massiv unter Druck gesetzt und gegen das Arbeitsrecht verstoßen zu haben. Mitarbeiter sollen überwacht und bis an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gebracht worden sein. Eine Zalando-Sprecherin wies die Vorwürfe zurück.