Hof - Eine Geschäftsidee macht einem Hofer Gastwirt inzwischen das Leben schwer. Der Gastronom Philip-Nicholas „Nick“ Blank wird inzwischen anonym bedroht. Er hat jetzt Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

Der Hofer hatte sich im März 2012 den Begriff „Weltuntergang“ beim Patentamt in München schützen lassen. Inzwischen lässt er deutschlandweit Veranstalter von „Weltuntergangs-Partys“ durch seine Anwälte abmahnen. Damit verursachte er nicht nur Medienrummel, sondern zog sich auch den Zorn vieler Gastronomen und Veranstalter zu.

Nach den Weltuntergangspartys am 21. Dezember erhielten laut Stern-TV „mehrere hundert Gastronomen“ Abmahnschreiben. Der Hofer Gastronomen sorgte damit für Schlagzeilen. Die betroffenen Gastronomen und Veranstalter sollen jeweils Schadenersatz und Anwaltsgebühren zwischen 1800 und über 3000 Euro zahlen.

Nick Blank selbst schweigt nach einer ersten kurzen Stellungnahme gegenüber der Frankenpost Hof Anfang Januar zu der Aktion. Die hat für den 32-jährigen Hofer nun höchst unangenehme Folgen. Der Vater des Gastronomen erklärte gegenüber der Frankenpost: „Wir werden intensiv und massiv bedroht.“ Laut Vater anonym und per E-Mail. Bis hin zu der Ankündigung, die Diskothek Blanks „in die Luft zu sprengen“. Deshalb stellte der Vater nach eigener Aussage bei der Polizei in Hof Strafanzeige gegen Unbekannt.

Für seine Abmahnwelle wollte das Fernsehmagazins „Stern TV“ dem Hofer eine Negativ-Auszeichnung verleihen. Die nicht nimmt er nicht an. Im Magazin Stern-TV hatte sich in der zurückliegenden Woche Moderator Steffen Hallaschka in der Sendung „auf die Suche nach dem Herrscher über den Weltuntergang“ gemacht. Dafür war ein Fernsehteam nach Hof gereist, um Nick Blank in dessen Diskothek „Bierpalast“ den auf einem roten Samtkissen prangenden Stern zu überreichen. Vergeblich. Ein Türsteher erklärte den Journalisten, dass Medienvertreter auf Anweisung von Blank keinen Zutritt haben. Auch der Griff zum Megafon mit dadurch verstärkter Aufforderung „Komm endlich raus!“ blieb fruchtlos. Also hängte das RTL-Team den „Stern der Woche“ dem Türsteher um und zog ab. Im Abspann zum Beitrag stellte Moderator Hallaschka eine letzte rhetorische Frage: „Liegt das Copyright für den Weltuntergang nicht eher beim lieben Gott oder dem Teufel?“

Immer mehr Juristen kritisieren die Welle der Abmahnungen. Außer Anwälten hat sich auch der Kölner Medien- und Markenrechtsexperte Christian Solmecke zu Wort gemeldet, der heftig an der Rechtmäßigkeit der Abmahnungen zweifelt. Solmecke: "Vor Gericht haben die Abmahnungen wenig Aussicht auf Erfolg. Aus meiner Sicht hätte die Marke beim Patentamt gar nicht eingetragen werden dürfen."

Zusätzlich zur juristischen Diskussion und den deutschlandweiten Medienberichten rückt die "Hofer Weltuntergangs-Abmahnwelle" jetzt auch in das politische Blickfeld: Wastl Steinhäußer, Vorsitzender der Piratenpartei für die Region Hof/Wunsiedel, will für den 24. Januar betroffene Gastronomen, Rechtsanwälte, den Markeninhaber Blank sowie Bruno Kramm - den Bundesbeauftragten der Piratenpartei für Marken- und Urheberrecht - zu einer Informationsveranstaltung nach Hof einladen.

Georg Wolfrum – der Anwalt von Nick Blank aus der Hofer Kanzlei Alberter und Kollegen – will weiterhin wegen der Verschwiegenheitspflicht und mit Hinweis auf die laufenden Abmahnverfahren keine näheren Angaben machen. Blank selbst hat auf Angebote der Frankenpost Hof, seine Aktion und das gewaltige Medienecho nochmals aus seiner Sicht zu schildern, bislang nicht reagiert. haj/cob