Wenn Landwirte sich mit dem Coronavirus infizieren, läuten die Alarmglocken. Mit einem Test, einer Behandlung beim Arzt und der Quarantäne wäre es in der Branche nämlich nicht getan. Im Handumdrehen könnten die Kollegen im Betrieb von einer Minute auf die andere ebenso unter "Corona-Hausarrest" kommen - und in den Ställen wäre kein Mensch mehr zu sehen. "Darüber möchte ich am liebsten nicht nachdenken", sagt Silvio Reimann, der Geschäftsführer der Milch-Land GmbH Veilsdorf (Kreis Hildburghausen). In den Anlagen in Schackendorf und Crock stehen rund 1870 Kühe. "Wir könnten hier keine Schicht einfach ausfallen lassen oder gar den Schlüssel rumdrehen." Die Tiere brauchen schließlich nicht nur Futter, sondern müssen tagtäglich gemolken werden. Bleiben die Euter voll mit Milch, gibt es im Handumdrehen Entzündungen - die Tiere bekommen Schmerzen. Einen Plan B für neues Personal hat Reimann im Ernstfall derzeit noch nicht - wie auch, wo die Landwirtschaft wie andere Branchen ebenso mit Fachkräftemangel zu kämpfen hat.