Klaus Preußner kann das "Plopp" des Luftdruckgerätes noch verblüffend echt nachmachen. "Das Geräusch, mit dem der linke Gummigriff auf den Schwalbe-Lenker geschossen wurde, war so kurios - das vergesse ich im Leben nicht", sagt er und muss herzhaft lachen. Schließlich erklärt der heute 56-Jährige doch sonst immer, sein Gedächtnis sei nicht mehr das beste. Aber die Unterrichtstage in der Produktion (UTP), an denen er als 14-jähriger Schüler in der Schwalbe arbeitete, liegen ja auch erst vier Jahrzehnte zurück. Damals hat er im Heinrichser Fahrzeugwerk Teile an Lenker und Tank montiert. Dabei war auch die linke Gummimuffe per Luftdruck so weit auf den Lenker zu pressen, um Platz für den Blinker zu haben. Anschließend wurde das Simson-Emblem aus Aluminium an die Lenkschale geklemmt. Und der Benzinhahn an den Tank geschraubt. Seine Aufgaben im UTP hat er nicht vergessen. Wie viele Schwalben damals an ihm vorbeizogen, das weiß er allerdings nicht mehr.
Thüringen Wenn der Opa mit dem Enkel schraubt
Cornelia Bauer 14.02.2014 - 00:00 Uhr
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