Lag der Anteil der Schüler, die ohne Abschluss die Schule verlassen, 2010 noch bei 8,6 Prozent, ist er seither auf 6,8 Prozent im Jahr 2012 gesunken, wie aus der Studie «Chancenspiegel» der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Dennoch liegt Thüringen damit über dem Bundesschnitt (6,0 Prozent).
Auch der Anteil der Sitzenbleiber ging zurück. 2012 mussten 1,8 Prozent der Schüler in der Sekundarstufe eine Klasse wiederholen, 2009 lag der Anteil noch bei 2,5 Prozent. Bei diesem Kriterium steht Thüringen im Bundesvergleich gut da und gehört zur oberen Gruppe.
An der am Donnerstag veröffentlichten Bildungsstudie haben die TU Dortmund und die Universität Jena mitgearbeitet. Demnach ist bundesweit der Bildungserfolg eines Schülers weiterhin stark von seiner sozialen Herkunft abhängig. «Neuntklässler aus höheren Sozialschichten haben in Mathematik bis zu zwei Jahre Vorsprung vor ihren Klassenkameraden aus bildungsferneren Familien», heißt es. 2011 wurde in Thüringen das Sitzenbleiben nach der fünften und nach der siebten Klasse abgeschafft. Begründet wurde das mit jahrgangsübergreifenden Lehrplänen.
Große regionale Unterschiede gibt es innerhalb Thüringens bei der Frage, wie viele Schüler ans Gymnasium wechseln. Der Anteil schwankt demnach zwischen 29,1 und 54,7 Prozent. Der Grund dafür liege auch am jeweiligen schulischen Angebot vor Ort, erklären die Autoren der Studie.
Zu den Regionen, in denen viele Fünftklässler nach der Grundschule aufs Gymnasium wechseln gehören demnach das Altenburger Land, Eisenach, Jena und der Kreis Sonneberg; zu den Schlusslichtern das Eichsfeld, der Wartburgkreis, Suhl und der Kreis Hildburghausen. Insgesamt liegt der Freistaat bei diesem Thema mit einer Quote von 44,8 Prozent etwas über dem Bundesschnitt (42,9).
Besser schneidet in dem Bildungsvergleich kein anderes Bundesland ab. dpa