Jena/Erfurt - Hoch «Finchen» hat Thüringen auch am Freitag schwitzen lassen. In Jena wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittag 37,3 Grad Celsius gemessen. In Bad Colberg-Heldburg im Kreis Hildburghausen war es mit 37 Grad geringfügig kühler, ebenso wie in Langenwetzdorf (Landkreis Greiz) mit 36,8 Grad. Bei nur 36 Grad und 35 Grad schwitzen die Einwohner von Schmalkalden und Meiningen. Zwischenzeitlich sorgte eine Luftmassengrenze in Teilen Thüringens für Bewölkung und eine allerdings nur leichte Abkühlung.

Beim am Freitag eröffneten Techno-Festival «SonneMondSterne» an der Bleilochtalsperre (Saale-Orla-Kreis) konnten sich die Besucher unter Wasserfontänen aus Feuerwehrschläuchen abkühlen, wie ein Sprecher sagte. Anderenorts kämpft die Feuerwehr mit ersten kleineren Waldbränden.

Freibäder und Badeseen registrierten erneut großen Besucherandrang. «Das geht jetzt schon die ganze Woche so», sagte Gudrun Klause vom Strandbad Hohenfelden bei Erfurt. Bei 23 Grad Wassertemperatur zog es Hunderte Badegäste in den Stausee. Die Wasserqualität in Thüringens Badeseen und Schwimmbädern hat laut Sozialministerium unter den Hitzewellen dieses Sommers bislang nicht gelitten. Derzeit gebe es weder Einschränkungen durch giftige Blaualgen in Seen noch eine übermäßige Bakterienbelastung. Somit hätten auch noch keine Badeverbote ausgesprochen werden müssen, sagte ein Sprecher.

Verhältnismäßig ruhig ging es am Freitag in den Notfallaufnahmen der Krankenhäuser zu. Ein größeres Aufkommen an Hitzepatienten sei nicht zu verzeichnen, hieß es etwa aus den Thüringenkliniken Saalfeld. «Die Leute bleiben bei der Hitze offenbar lieber zu Hause», sagte eine Sprecherin. Die Veranstalter des «SonneMondStern»-Festivals empfahlen den Besuchern, sich mit genügend Wasser- und Sonnencreme-Vorräten einzudecken. Bis Sonntag werden auf dem Festivalgelände bis zu 35 000 Besucher erwartet.

Unterdessen wurde in den Wäldern der Region um Heldburg an der thüringisch-bayerischen Grenze am Freitag die höchste Waldbrandwarnstufe 5 ausgerufen. Bei der Stufe 5 dürfen besonders gefährdete Waldgebiete nicht mehr betreten werden. In Meura (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) musste die Feuerwehr bereits am Donnerstag einen kleineren Waldbrand löschen, der laut Polizei offensichtlich durch Selbstentzündung entstanden war. Auch in anderen Regionen wurden die Feuerwehren zu mehreren Wiesen- und Flächenbränden gerufen. Bei der Bekämpfung eines Waldbrandes am nördlichen Ende des ICE-Tunnels Fleckberg (Ilm-Kreis) waren am Freitagnachmittag kreisübergreifend Dutzende Feuerwehrleute im Einsatz.

Hoffnung auf eine wirklich spürbare Abkühlung macht der DWD derweil nicht. Auch am Samstag soll es in Thüringen bis zu 33 Grad heiß werden, im Laufe des Nachmittags kann es örtlich teils kräftig gewittern. Auch der Sonntag soll mit Temperaturen um die 30 Grad hochsommerlich bleiben, ebenso wie die nächste Woche. dpa/cob