Auf den Weihnachtsbaum für die Landeshauptstadt Erfurt werden in diesem Jahr von überall her Breitseiten abgefeuert. Die Fichte kommt recht mager daher, sagen die Kritiker. Die Kommentare im Netz reichen von "Werden die Nadeln noch nachgeliefert?" bis zu "schäbig". Wolfgang Heyn, der Geschäftsführer des Thüringer Waldbesitzerverbandes, kann dem sogar etwas Positives abgewinnen. "Man muss dem Revierförster dankbar sein für den Baum", sagt er mit einem sarkastischen Unterton. So komme das, was derzeit in Thüringens Wäldern los sei, endlich mal unter die Leute. "Würde dort ein Prachtexemplar stehen, hieße das: Alles ist gut, alles geht so weiter wie bisher - doch davon kann keine Rede sein." Heyn zufolge ist die Lage mehr als ernst. "Wenn jetzt mal ein paar Tropfen Regen oder ein bisschen Schnee fallen, denken viele, der trockene Sommer ist wettgemacht - doch das dicke Ende kommt erst noch."