Erfurt/Leipzig/Hof - Wäre der Weihnachtsmann tatsächlich mit seinem Schlitten unterwegs, hätte er in diesem Jahr wohl Räder statt Kufen aufgezogen. Schneemänner sind nach den Existenzängsten der letzten Tage längst weggetaut. Was sich hinter dem Fenster auftut, ist die mildeste Weihnacht Jahrzehnten, so der Deutsche Wetterdienst in Leipzig.

Der höchste Wert wurde mit 13,4 Grad in der Nacht zum ersten Weihnachtstag in Schwarzburg (Saalfeld-Rudolstadt) gemessen. Allerdings seien Temperaturen um zehn Grad zu Weihnachten nicht ungewöhnlich, hieß es. Der Thüringer Dezemberrekord liege mit 17,5 Grad noch deutlich höher. Dieser wurde am 4. Dezember 1953 in Jena gemessen.

Auch der bisherige Weihnachtshöchstwert in Erfurt von 13,9 Grad, gemessen 1983, war nicht in Gefahr. Am Weihnachtstag diesen Jahres stieg in der Landeshauptstadt das Thermometer auf rund 12 Grad. Bis zum Jahreswechsel soll es zwar etwas kühler werden, aber noch immer mild bleiben. Der Winter habe weiter keine Chance, hieß es. In den Kammlagen des Thüringer Waldes könne es aber zu Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 85 Stundenkilometern kommen.