Thüringen Vor Corona noch kurzer Hochzeitsboom in Thüringen

Wann wird geheiratet? Und wie? Für Brautpaare bringt die Corona-Krise zahlreiche Unsicherheiten. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-tmn

Kurz vor Ausbruch der Corona-Krise hat es in Thüringen einen kleinen Hochzeitsboom gegeben. Dennoch heirateten rund 500 Paare weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

 
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Erfurt/Wiesbaden - Die attraktiven Daten 02.02.2020 und 20.02.2020 ließen die Zahl der Eheschließungen im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent ansteigen, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Gaben sich 2019 im Februar 355 Paare in Thüringen das Ja-Wort, so waren es in diesem Februar 639.

Dennoch hat die Corona-Pandemie offenbar viele Heiratspläne vorerst platzen lassen. In den ersten sechs Monaten wurden den Angaben der Statistiker zufolge in Thüringen 3452 Ehen geschlossen, rund 500 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mitte März hatten Bund und Länder strenge Auflagen verhängt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Einige Standesämter schlossen vorübergehend ganz, andere schränkten ihre Dienste ein.

Waren im Januar in Thüringen mit 213 noch vergleichbar viele Ehen geschlossen worden wie im Januar 2019 (242), ging die Zahl der standesamtlichen Trauungen ab März zurück. 370 Eheschließungen standen in diesem März 441 im Vorjahresmonat gegenüber, im April sank die Zahl von 570 im vergangenen Jahr auf jetzt 354. Im Mai wurden 865 Ehen geschlossen, 2019 waren es im sogenannten Wonnemonat 1127 gewesen. Im Juni gaben sich dann 1011 Paare das Ja-Wort, im Juni 2019 waren es 1229.

Erkenntnisse über die Auswirkung der Pandemie ließen sich erst langfristig gewinnen, erklärten die Statistiker. Denn langsam wieder steigende Zahlen vom Mai und Juni deuteten daraufhin, dass viele Standesamttermine lediglich verschoben und nicht abgesagt wurden. dpa

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