Rauenstein - Es war an einem Tag im April 2008, als ein Trupp Höhlenforscher erstmals in das dunkle Loch im Bleßberg stieg. Mit einer gehörigen Portion Neugier und auch Respekt vor dem Ungewissen suchten sich die Männer den Weg durchs unterirdische Labyrinth. Dieses klaffte plötzlich nach einer Bohrung während der ICE-Tunnelarbeiten mitten drin. Jetzt fanden sich die Männer, ausgerüstet mit Stirn- und Taschenlampen, wieder in einem atemberaubenden System aus Kammern und Gängen. Die später gemessene Gesamtlänge beträgt rund tausend Meter. Geradezu spektakulär war, was die Experten dort entdeckten: Die Lichtkegel der Stirnlampen fielen auf schräge Wände, an denen Tropfsteine wie Vorhänge herunterflossen. Von den Decken hingen mehr als vier Meter lange "Makkaroni", Röhrennudeln aus Stein. "Excentriques" schraubten sich aus den Wänden: Tropfsteine, die ungeachtet der Schwerkraft in alle Richtungen wachsen.