Erfurt - Es sei kein geplanter Übergriff gewesen, sagt einer der beiden Brüder schließlich am Mittwoch vor dem Landgericht Erfurt. Er hat da bereits mehr als eine Stunde lang erzählt, was sich aus seiner Sicht zugetragen hat, an jenem Tag im Dezember 2015, an dem - das räumt der Mann während seiner Ausführung ein - er und sein Bruder einen afghanischen Flüchtling auf einem Feld in Erfurt geschlagen und getreten haben. "Es ist dann einfach eskaliert." Davon aber, dass beide einen Plan hatten, den Afghanen zu entführen und dabei seine Ahnungslosigkeit auszunutzen könne keine Rede sein. Ebenso wenig wie die Männer nicht vorgehabt hätten, den Flüchtling zu berauben; etwa, indem sie ihm sein Handy und sein Geld weggenommen hätten. "Das, was wir getan haben, ist Scheiße", sagt der Bruder. Er ist derjenige von beiden, der angegeben hat, er sei Zahnarzt. "Natürlich denkt man von uns jetzt alles Mögliche, aber wir sind keine Diebe."