Rechnungshof-Präsident Sebastian Dette sagte dem MDR, er untersuche, ob die Fraktion das Buch rechtmäßig mit Steuergeldern finanziert hat.

Geprüft werde, ob das Buch im Zusammenhang mit der parlamentarischen Arbeit der AfD-Fraktion stehe. Wenn das nicht der Fall sei, dann könne der Landtagspräsident das Geld für die Erstellung des Buches zurückfordern.

Ein Sprecher des Rechnungshofs sagte auf Anfrage, es habe bereits Gespräche mit der AfD gegeben. Er rechnete mit einer Stellungnahme nach der parlamentarischen Sommerpause. Nach seinen Angaben hatte sich auch Carius in einem Schreiben an Dette gewandt und um Prüfung gebeten.

Die Fraktion verwies auf das Abgeordnetengesetz, wonach es Aufgabe von Fraktionen sei, die Öffentlichkeit über ihre parlamentarische Arbeit zu unterrichten. «Genau dies tun wir durch unsere Publikation, und uns wundert schon sehr, dass der Landtagspräsident das nicht selbst erkennt», erklärte der stellvertretende Fraktionschef Stephan Brandner. Das Buch sei eingebettet in «ein Gesamtmaßnahmenpaket zur Integrationspolitik in Thüringen».

Die Fraktion hat das Buch «Der Islam. Fakten und Argumente» in Eigenregie verfasst und bezahlt und will bis 2019 rund 100 000 Exemplare verteilen. Autor ist der Politikwissenschaftler Michael Henkel. maz/dpa