Erfurt - Das hat eine Umfrage von MDR unter Thüringer Schlüssel- und Sicherheitstechnik-Unternehmen ergeben. Fast alle stichprobenartig befragten Firmen verzeichnen demnach eine gestiegene Nachfrage. Zum Teil wurden 2016 doppelt so viele Privatkunden gezählt wie 2015. Gefragt sind demnach sowohl Alarmanlagen als auch mechanische Sicherheitssysteme wie zum Beispiel Fensterschlösser oder Querriegel. Lediglich die befragten Unternehmen in Südthüringen verzeichnen keine oder eine nur wenig gestiegene Nachfrage von Privatkunden.

Bundesweit geht die Sicherheitsbranche für 2016 von einem Umsatzplus von rund fünf Prozent aus. Besonders stark ist nach einer Markterhebung des Bundesverbandes Sicherheitstechnik der Markt für Einbruchmeldetechnik gewachsen - um acht Prozent.
Auch die sieben Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen registrierten 2016 mehr Anfragen von Thüringern, die ihr Haus oder ihre Wohnung vor Einbruch schützen wollen. Pressesprecher Jörg Schwarz sagte MDR, vor allem die Anfragen im Zusammenhang mit Neubauten seien gestiegen.

Im Mittelpunkt der Gespräche stünden mechanische Schutzvorrichtungen wie Riegel und Schlösser und das richtige Verhalten. Insgesamt sei der Bedarf an Beratungsgesprächen so groß gewesen, dass gar nicht allen Anfragen nachgekommen werden konnte. Opfer von Wohnungseinbrüchen werden laut Polizei vorrangig beraten.
Lassen Privatkunden komplexe elektronische Sicherheitssysteme einbauen, müssen sie dabei mit Kosten von mindestens 2.000 Euro rechnen. Die Bundesregierung unterstützt diese Investitionen durch Zuschüsse zwischen 200 und 1.500 Euro über das KfW-Förderprogramm "Mehr Sicherheit für Ihre vier Wände".

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der KfW bis zum 30. September rund 350 Thüringer Antragstellern fast 225.000 Euro zugesagt. Bundesweit wurden rund 18 Millionen Euro ausgereicht. Gemessen an der Einwohnerzahl stellten die Thüringer damit etwas weniger Anträge als im Bundesdurchschnitt. Für dieses Jahr hat die Bundesregierung für das Förderprogramm 50 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Nach der aktuellen Kriminalstatistik hat die Polizei in Thüringen 2015 rund 2.500 Wohnungseinbrüche erfasst. Das waren rund 500 mehr als im Vorjahr. Laut Polizei gehören zu den Tätern sowohl ausländische Banden als auch überregional ansässige Deutsche und jugendliche Zufallstäter. Die Aufklärungsquote lag bei rund 40 Prozent. Die Einbruchszahlen für 2016 sind noch nicht ausgewertet.