Erfurt – Womit vertreiben sich eigentlich Politiker, Verbände, Organisationen und Unternehmen den lieben langen Tag? Eine Möglichkeit, sich der Antwort auf diese spannende Frage zu nähern, besteht in der Auswertung der Pressemitteilungen des abgelaufenen Jahres. Etwa am 23. April 2007: Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit – und wohl auch unbemerkt von der rührigen Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) – kündigt sich in der bundesdeutschen Christdemokratie eine sensationelle Politikwende an. Wohl um dem anhaltenden Kindermangel entgegenzusteuern, dringt die landeseigene Frauenunion mit dem Vorschlag nach außen – ähnlich wie heute schon in der Rinderzucht – Deckprämien zu zahlen. Und weil die Vorsitzende Christina Tasch – sie kommt aus dem katholischen Eichsfeld – das Handwerk noch anhand der bekannten Beispiele mit Bienchen und Blümchen gelehrt bekommen hat, findet sie auch in ihrer Pressemitteilung die passenden Worte: „Frauen-Union unterstützt Bestreuungsgeld“. Erst weiter unten im Text wird klar, dass die CDU sich treu geblieben ist. Bestreut wird weiterhin auf eigene Kosten. Frau Tasch wollte lediglich das Betreuungsgeld für Kinder bis zum dritten Lebensjahr loben.