Thüringen Sturmfeld über Thüringen: Viele Einrichtungen schließen

Mahnender Windsack an einer Autobahn: Nun gilt es, langsamer zu fahren und mit Seitenwind zu rechnen. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Ausläufer des Sturmtiefs Kirsten sind am Mittwoch mit zum Teil schweren Böen über Thüringen hinweggezogen. Aus Sorge vor herabstürzenden Ästen blieben viele Friedhöfe sowie Ausflugsziele geschlossen.

 
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Leipzig/Erfurt/Suhl - In zahlreichen Kommunen wurden Friedhöfe und Parkanlagen vorsichtshalber gesperrt. So hat die Stadt Erfurt den Hauptfriedhof sowie die Ortsteilfriedhöfe geschlossen. Auch der Egapark und Freibäder öffnen zunächst nicht. Der Thüringer Zoopark und der Tierpark Gotha machen ebenfalls erst Donnerstag wieder auf. Der City-Skyliner in Weimar ist bei Sturm auch nicht in Betrieb.

In Suhl sind ebenfalls alle Friedhöfe geschlossen worden. Alle Einrichtungen teilten mit, dass die Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter vorgehe. Die Standfestigkeit der Bäume sei nicht gewährleistet. Wegen der Trockenheit seien die Bäume ohnehin in einem schlechten Zustand. Es bestehe die Gefahr, dass Kronen oder Äste ausbrechen. Aus diesem Grund wurden auch in Gera die Friedhöfe geschlossen.

Meiningen haben die teils heftigen Böen am Mittwochnachmittag nur leicht aufgemischt. Wie Felix Winkel vom Einsatzführungsdienst der Meininger Feuerwehr schildert, blieben schwere Schäden bis 17 Uhr glücklicherweise aus. Kleinere Komplikationen traten allerdings auf: So war auf einem Waldweg in der Nähe der Tierauffangstation auf dem Rohrer Berg ein Baum entwurzelt worden. Am Weidig stürzte außerdem ein Baumstamm auf einen geparkten Pkw. Verletzt wurde bei beiden Sturmschäden niemand. „Sonst liegen eben noch ein paar Ästchen auf den Meininger Straßen“, fasst Winkel die insgesamt eher glimpfliche Situation zusammen. Drei Fahrzeuge der Meininger Feuerwehrwache eins waren am Mittwoch in der Zeit von etwa 13 bis 14.30 Uhr wegen der Sturmschäden im Stadtgebiet im Einsatz.

Reagiert auf den Sturm haben auch die Betreiber des Weimarer City-Skyliners. Der Betrieb wurde am Mittwoch eingestellt. Man habe auf dem Goetheplatz bereits am Morgen Windgeschwindigkeiten von 80 km/h gemessen, hieß es. Die 30 Tonnen schwere Gondel bleibe am Boden. Sie sei hydraulisch arretiert und diene dem 81 Meter hohen mobilen Aussichtsturm als zusätzliche Stützte, so die Betreiber.

In Erfurt erreichte die stärkste Böe mit einer Geschwindigkeit 96,5 Kilometer pro Stunde Windstärke 10, wie der Deutsche Wetterdienst in Leipzig berichtete. Die Bahn hingegen meldete bis zum Nachmittag keinerlei Einschränkungen des Verkehrs.

Zwar berichteten die Feuerwehren von zahlreichen abgebrochenen Ästen, auch stürzten einige Bäume um. So erwischte es auch einen Baum auf einem Friedhof in Erfurt. Von größeren Verwüstungen wurde zunächst nicht berichtet.

Die Klassik Stiftung Weimar hatte darum gebeten, die historischen Park- und Gartenanlagen zu meiden und nicht zu betreten. Geschlossen blieben die Parkhöhle, das Schloss Belvedere, Goethes Gartenhaus und die Fürstengruft. Das Römische Haus, das Wielandgut Oßmannstedt, Schloss Tiefurt, Schloss Kochberg und das Liszt-Haus sind im Zuge der coronabedingt eingeschränkten Öffnungszeiten ohnehin nur an den Wochenenden geöffnet.

Am Tag seines 15. Geburstags musste auch der Baumkronenpfad im Hainich witterungsbedingt schließen. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete, kam es vor Ort zu Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern in der Stunde. Damit sei die Sicherheit der Besucher nicht mehr gewährleistet, hieß es. red/dpa

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