Erfurt - Jeder zweite Thüringer hält nichts von sportlicher Bewegung. Das hat eine Forsa-Umfrage ergeben. Auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt ist es nicht besser. Jeder zweite Befragte (53 Prozent) outete sich in den drei Ländern als Sportmuffel. Bundesweit trifft dies nur auf vier von zehn Menschen zu.

Die häufigsten Ausreden der Bewegungsmuffel lauten der Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge: fehlende Zeit (45 Prozent), geringe Motivation (40 Prozent) und eine starke Einbindung in Job oder Familie (39 Prozent).

Zudem gibt mehr als jeder vierte Sportverweigerer (28 Prozent) an, für regelmäßige Bewegung zu krank zu sein. "Wenn man sich für sportliche Betätigungen zu krank fühlt, sollte man in Abstimmung mit dem Arzt überlegen, welche Arten von Bewegung dennoch sinnvoll sein können", erklärte am Freitag Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Denn gerade Bewegungsmangel ist einer der Hauptauslöser für die größten Volkskrankheiten von Rückenproblemen über Diabetes bis zu Herz-Kreislauferkrankungen."

Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren im Jahr 2011 der häufigste Grund für eine Klinikeinweisung, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Erfurt mitteilt. Fast jeder sechste Patient wurde deshalb vollstationär behandelt. Nach Angaben der Landesstatistiker sind im vergangenen Jahr fast 580.000 Patienten stationär in Thüringer Kliniken behandelt worden. Das waren rund 6300 oder 1,1 Prozent mehr als im Jahr 2010. Zugleich verkürzte sich die durchschnittliche Behandlungsdauer weiter leicht auf 8 Tage (2010: 8,1). Die Krankenhäuser sind größter Kostenfaktor für die gesetzlichen Krankenkassen. maz