Über 50 Notrufe erreichten die Polizei wegen Unfällen mit Pyrotechnik. Bei diesen Unfällen wurden mindestens sieben Menschen verletzt. So detonierte einem 45 Jahre alten Altenburger ein Böller in der Hand. Der Mann wurde dadurch so schwer verletzt, dass er in die Uniklinik nach Leipzig gebracht werden musste und dort operiert wurde. Die Polizei geht bisher davon aus, dass der 45-Jährige den Böller unsachgemäß gezündet hatte.

In einem anderen Fall wurde einem neunjährigen Kind ein bereits gezündeter Böller in die Hand gegeben. Durch die Explosion erlitt das Kind leichte Verletzungen. Es wurde von einem Arzt behandelt.

Zu 18 Bränden, die vorwiegend durch Böller oder Raketen verursacht wurden, mussten in der Silvesternacht Feuerwehren ausrücken. Unter anderem kam es durch eine Silvesterrakete zu einem Brand auf dem Balkon einer Asylunterkunft in Weimar. Kurz vor 2 Uhr wurde Feuer auf dem Gelände eines Gymnasiums in Gera gemeldet.

Auch in einem Mehrfamilienhaus in Weimar löste ein Böller oder eine Rakete einen Brand auf einem Balkon aus. Nachbarn bemerkten den Brand und brachen die Wohnungstür auf, da die Bewohner bereits schliefen. Gemeinsam löschten sie das Feuer. Beim Öffnen der Balkontür atmeten jedoch zwei Kinder im Alter von drei Jahren sowie elf Monaten Rauch ein und wurden leicht verletzt. Die Polizei schätzt gegenwärtig die Sachschäden auf insgesamt 50.000 Euro.

Silvesterknaller beschädigten in Arnstadt eine Schaufensterscheibe und in Ilmenau ein Auto. Der entstandene Schaden wird in beiden Fällen auf etwa 300 Euro geschätzt.

Am Neujahrsmorgen wurden in Arnstadt zwei Zigarettenautomaten aufgesprengt und Zigaretten und Bargeld entwendet. Die Automaten haben laut Polizei nur noch Schrottwert. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Ob die Automaten mit Böllern oder anderen Sprengmitteln demoliert wurden, ist noch nicht klar.

Im Verlauf der Nacht wurden darüber hinaus 58 Körperverletzungen angezeigt. In einigen Fällen, so die Polizei, wurden offenbar Nachbarschaftsstreitigkeiten durch gegenseitiges Werfen oder Schießen mit Raketen und Böllern auf die Grundstücke des anderen ausgetragen. maz