Gotha – Für Holger K* war es ein Routinetermin mit furchtbaren Folgen. Gemeinsam mit einem Kollegen sollte der erfahrene Polizeibeamte am 18. April 2007 in der Waffenkammer des Landratsamtes Gotha einige Gewehre überprüfen. Diese waren ein paar Tage zuvor von den Ordnungsbehörden sichergestellt worden. Möglicherweise seien mit ihnen auch Straftaten begangen worden. Bei einer der beschlagnahmten Waffen handelte es sich um ein auffällig großkalibriges Gewehr, eingepackt in ein Futteral. Ein Reparaturschein lugte aus der Umhüllung heraus, den der Kollege von Holger K. herauszog. „Beim Zurücklegen des Scheines löste sich ein Schuss aus der Waffe und verletzte einen zweiten Polizisten“, rekonstruierte die Kripo Gotha bereits im April die Ereignisse. „Das Projektil drang in den linken Fuß des 48-jährigen Polizisten.“ Holger K. wurde so schwer verletzt, dass ihm vor wenigen Wochen mehrere Zehen amputiert worden sind.