«Die Landesregierung befürwortet eine flächendeckende Krankenhausversorgung mit spezialisierten Zentren mit hoher Fachkompetenz», sagte Ramelow auf dpa-Anfrage in Erfurt. Dabei habe die Qualität der Versorgung Priorität. «Nicht alle Krankenhäuser müssen alle Leistungen für die Patientinnen und Patienten anbiete», sagte der Landeschef. Eine stärkere Spezialisierung bedeute jedoch nicht, dass Krankenhäuser schließen müssten.

Die Krankenhäuser seien gerade in ländlichen und strukturschwachen Regionen notwendig zur Absicherung einer guten und ortsnahen Versorgung. Um das zu gewährleisten, müssten jedoch «die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung fallen». Die Landesregierung strebe an, dass auch in Krankenhäusern eine ambulante Versorgung ermöglicht werde. «Zugleich wollen wir das Modell der für Hausbesuche qualifizierten Gemeindeschwester stärken, mit dem gerade im ländlichen Raum die ärztliche Versorgung verbessert werden kann», sagte der Linke-Politiker.

In Thüringen gibt es rund 40 Krankenhausstandorte. Zwischen ihnen besteht derzeit vor allem ein Wettbewerb um Pflegekräfte und Ärzte, bei dem besonders die kleinen Häuser in ländlichen Regionen nach Einschätzung von Fachleuten nur schwer mithalten können. Die Landesärztekammer fordert seit geraumer Zeit eine Neuausrichtung der Thüringer Krankenhauspolitik. Aus Kammersicht sind klare Vorgaben des Landes nötig, wo und wie viele hoch spezialisierte Häuser benötigt werden, wo die Grundversorgung erforderlich ist und wo Anlaufstellen für die notärztliche Versorgung ausreichen. dpa