Erfurt - Die Linke braucht nach Ansicht des Thüringer Fraktionschefs Bodo Ramelow eine neue Führungsstruktur. «Die Doppelstrukturen lähmen uns. Das meint aber niemanden persönlich», sagte Ramelow.

Personaldebatten wie zuletzt um die Doppelspitze von Klaus Ernst und Gesine Lötzsch dürfe es vor dem Parteitag im Oktober in Erfurt nicht mehr geben. «Das verbietet sich, sonst nehmen wir uns die Kraft.»

Ob er selbst Ambitionen als Parteichef hat, ließ Ramelow offen. Er habe nach wie vor große Lust, Ministerpräsident in Thüringen zu werden. Auslöser für die wochenlange Personaldebatte waren die Niederlagen der Linken bei den Wahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Auch nach Ansicht des Thüringer Landeschefs Knut Korschewsky muss die Linke an ihrem Erscheinungsbild arbeiten. «Wir müssen vom Image der Klientelpartei für Hartz-IV-Empfänger wegkommen», sagte Korschewsky . Das Engagement für soziale Gerechtigkeit dürfe nicht darauf beschränkt werden. Die Linke müsse deutlicher machen, dass sie auch Lösungen für Themen wie die Bildung, den ökologischen Wandel und eine verstärkte Bürgerbeteiligung anbiete.