Man mute der Bevölkerung zwar auch hier einiges zu, sagte Ramelow am Donnerstagmorgen im ARD-«Morgenmagazin». In anderen Ländern gebe es zum Teil strenge Ausgangssperren. «Ich will das aber auch einordnen. Wenn wir es europäisch im Maßstab vergleichen, ist das, was wir an Infektionszahlen haben, nur ein Drittel.» Man hoffe, dass man mit den Maßnahmen in Deutschland einen weiteren Anstieg der Zahlen verhindern könne.

Für sein Bundesland Thüringen könne er keine Entwarnung geben, sagte Ramelow. Der Landkreis Hildburghausen sei aktuell der mit den höchsten Infektionszahlen in Deutschland. «Das Infektionsgeschehen ist so diffus, dass es in der ganzen Bevölkerung drin ist.»

In dem Landkreis solle es ab der kommenden Woche einen Massentest unter Kindern und Jugendlichen geben, kündigte Ramelow an. Dieser solle zeigen, ob Schulen überhaupt ein Infektionstreiber seien. «Wir müssen aufpassen, dass wir die Schulen öffentlich nicht kaputtreden und den Lehrerinnen und Lehrern und den Eltern ständig das Gefühl geben, dass dort die Angst um sich geht», sagte der Ministerpräsident.

Am Mittwoch hatten sich die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf geeinigt, dass Schulen und Kitas in der Corona-Pandemie auch weiterhin grundsätzlich geöffnet bleiben sollen. Gleichzeitig verabredeten sie Maßnahmen, um Ansteckungen an Schulen einzudämmen. In der Summe bleiben diese aber eher zurückhaltend. dpa

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