Was Krippenerzieherinnen in Altenburg ihren Schützlingen angetan haben sollen, machte im Herbst 2012 Schlagzeilen. Es hieß, Kinder seien zum Einschlafen gefesselt worden, und von Zwangsfütterungen bis zum Erbrechen war die Rede. "Was da passiert ist, ist völlig inakzeptabel", erklärte Thüringens damaliger Kultusminister Christoph Matschie (SPD) und verlangte akribische Aufklärung. Die hat die Justiz zweieinhalb Jahre später geleistet. Herausgekommen ist ein Freispruch für die vier angeklagten Frauen. Allerdings bedeute das nicht, dass sie stets rechtmäßig gehandelt hätten, betonte Richter Sandy Reichenbach am Dienstag.

Was war passiert? Durch den Bericht einer Praktikantin wird im Herbst 2012 bekannt, dass im Kindergarten "Spatzennest" quirlige Kinder von gerade mal ein bis zwei Jahren zum Einschlafen in Decken gewickelt und diese zusätzlich mit Mullwindeln fixiert wurden. Einigen Kindern sollen zudem Tücher aufs Gesicht gelegt worden sein. Andere Zeugen berichten daraufhin Ähnliches - auch, dass Kindern unter Zwang Essen eingeflößt wurde.