Den Ort des Treffens hielten die drei Parteien am Donnerstag geheim. Die Linke erwartete keine größeren Verschiebungen bei den Ressorts, wie ein Sprecher vor dem Treffen sagte.

Veränderungen könnte es zumindest bei der Besetzung des bisherigen Justiz- und Migrationsministeriums geben. In einer Mail des Thüringer Grünen-Landesverbandes vom Dezember hieß es, dass Justizminister Dieter Lauinger (Grüne) keine Ambitionen hat, einer neuen Regierung anzugehören. Zugleich wurde darin signalisiert, dass die Grünen auch gern ein anderes Ressort übernehmen würden. Als mögliche Minister wurden in dieser Mail die bisherige Umweltministerin Anja Siegesmund und Grünen-Fraktionschef Dirk Adams genannt.

Am Mittwoch hatten Linke, SPD und Grüne einen Regierungsvertrag für eine mögliche Minderheitsregierung unter Dach und Fach gebracht. Das Papier wollen sie am Freitag der Öffentlichkeit vorstellen und dann auch die Zuschnitte der Ressorts bekannt geben.

Die drei Parteien regierten das Land fünf Jahre lang in einer rot-rot-grünen Koalition unter der Führung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Nach der Landtagswahl Ende Oktober, bei der die Linke überraschend klar als Sieger hervorging, fehlen dem Bündnis im Landtag vier Stimmen für eine Mehrheit. Für die Umsetzung ihrer Projekte setzen die drei Parteien daher auf Stimmen aus den Reihen der FDP oder der CDU, die jedoch beide eine feste Zusammenarbeit mit Rot-Rot-Grün ablehnen. dpa